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Rolle DEUTSCH
No. 1 Introduzione Introduktion
KÖNIGINN DER NACHT Seht ihr den prächtigen Pallast?
  Wir sehn den prächtigen Pallast.
KÖNIGINN
Tamino und Pamina feyern  Ihr Hochzeitfest in voller Pracht.
  Drum bleibet stille, meine Theuern, Bis unser Plan ist durchgedacht.
3 DAMEN
Wir bleiben stille, meine Theuern Daß nicht der Feinde Muth'erwacht.
KÖNIGINN (@ 1. Dame) Dich wandl ich um mit seltnen Reizen
  Als einen Jüngling schlank und schön.
KÖNIGINN (@ 2. Dame) Dich schmück ich mit der Venus Reizen,
  Und wer dich sieht, soll Liebe flehn.
KÖNIGINN (@3. Dame) Du sollst als Page eifrig geizen,
  Treu deinen Schwestern beyzustehn.
KÖNIGINN (@ 2. Dame) Du wirst schön wie Adon bestricken,
  Als Jüngling meiner Tochter Herz.
KÖNIGINN (@ 1. Dame) Und du verwirrst mit Zauberblicken
  Taminos Geist durch Amors Scherz.'
KÖNIGINN (@alle) Sind sie durch Liebe eure Beute,
  Dann ist mein schwerer Sieg vollbracht:
  Doch trennen müßt ihr sie noch heute,
  Dies schwör ich bei des Orkus Nacht.
SARASTRO (von innen) Auf! Leert die Becher, frohen Gäste!
  Des Brautpaar Wohl tön euer Mund.
  Ihr heil'ges Band sey ewig feste,
  So fest, wie unser Freundes Bund.
CHOR (von innen) Ihr heil'ges Band sey ewig feste,
  So fest, wie unser Freundes Bund.
KÖNIGINN Zertrümmert sey der Kette Freude!
  Zertrümmert sey des Bundes Macht;
  Dies schwört Paminens Mutter heute.
  Dies schwört die Königinn der Nacht!
SARASTRO (von innen) Tamino und Pamina lebe!
  Sie seyn der Stolz der Priesterschaar!
CHOR (von innen) Tamino und Pamina lebe!
  Sie seyn der Stolz der Priesterschaar!
KÖNIGINN Ha! dieser Ausruf giebt mir Stärke,
  Und feuert mich zur Rachsucht an:
KONIGINN [und die 3 DAMEN] Fort, muthig, fort zum großen Werke
  Beweist, was List der Weiber kann.
  Eurer/unsrer Reize stetes Streben,
  Euer/unser Honig süßer Mund,
  Soll der Weiber Macht erheben,
  Zu zernichten diesen Bund.
  Also fort zum großen Plan
  Zeigt, was Weiberallmacht kann!
  Auf! und lockt die Männer an!
No. 2 Recitativ Königinn  
KÖNIGINN Ha! Wohl mir! Höre es, Natur!
  Hört es, ihr Elemente!
  Der große Tipheus kommt!
  Er kommt, um mich zu rächen. -
  Ihr Rachegötter, wandelt um mein ganzes Wesen,
  Es zeige Luna sich als Priesterinn Osiris.
  Ihr Rachegötter, Dank sey euch gesagt,
  Ich bin erhört!
  Ha! bald nahet sich die Stunde,
  Zu verderben diese Brut,
  Seht Sarastros Todeswunde,
  Hört, er röchelt schon im Blut!
  Trifft der Rache Dolch Taminen,
  Stürzt er hin durch unsre Macht.
  Dann zieht Luna mit Paminen,
  Siegend in das Reich der Nacht 
   
No. 2a Recitativ Königinn Einschubarie von Ferdinando Orlando Oper Frankfurt 1806  
KÖNIGINN Ach, beraubt der theuren Tochter,
  schwinden trostlos meine Tage,
  unter Kummer, unter Klage, seufz' ich einsam und allein,
  seufz' ich einsam und allein.
  Doch bald naht, bald naht der Rache Stunde, der Rache Stunde,
  Tod und Schande, Tod und Schande eurem Bunde,
  Ja! Ja! Klage, Mutterherz, ach klage, einsam bist du und allein, 
  klage, Mutterherz, ach klage, einsam bist du und allein,
  klage, Mutterherz, ach klage, einsam bist du, einsam bist du und allein,
  zittre Priesterschar und zage, euch werd' ich dem Tode weihn,
  euch werd' ich dem Tode weihn, Ja dem Tode weihn,  dem Tode weihn,
  ja euch den TodesGöttern weihn, euch den TodesGöttern weihn,
  euch den TodesGöttern weihn, dem Tode weihn, dem, dem Tode weihn',
  dem Tode weih'n.
   
N°3. Duetto  
BEYDE (hinter der Szene) Lalalera! Lalalera!
  Lara! lara! Lara!
  Herbey, herbey ihr Leute,
  um unser Glück zu sehn!
  Wie wir voll hoher Freude,
  Das Hochzeitfest begehn!
PAPAGENO Nun bist du Papagena
  Mein liebes trautes Weib.
PAPAGENA Nun bist du Papageno
  Mein Mann, mein Zeitvertreib!
BEYDE Lalalera! Lalalera!
  Lalalera! lara!
  Nun fühl ich erst die Wonne,
  Wenn man ein Männchen/Weibchen hat.
  Es wärmet wie die Sonne,
  Wenn man ein Männchen/Weibchen hat.
PAPAGENA Drum Mädchen laßt euch rathen
  Ist euch ums Herzchen bang,
PAPAGENO So thut, so wie wir thaten
  Und säumet euch nicht lang!
BEYDE Wählt euch nach eurem Herzen
  Ein Liebchen, das euch küßt,
  Und fühlt in frohen Scherzen
  Wie süß die Liebe ist.
  Lalalera! Lalalera!
  Lalalera! Laral
No. 4 Recitativ  
SARASTRO Ist jene nicht Pamina?
  Ja, sie ists!
  Pamina! Pamina! Pamina!
  Du wandelst hier alleine?
  Ohne Gatten, ohne Freund?
  Pamina, hüthe dich, gefährlich ist die Nacht:
  'Wär auch dein Herz noch reiner
  Als des Himmels blaue Decke,
  So schleicht dein Feind im Dunkeln.
  Gefahrvoll ist dir diese Stunde,
  Gefahrvoll diese Nacht:
  Sarastro warnet dich, dein Freund, dein Vater!
PAMINA Was mag er für Gefahr denn ahnden?
  Bin ich nicht Braut? - Hab ich nicht meinen Gatten?
  Hat nicht Tamino ganz mein treues Herz?
  Schlägt seines mir nicht ebenso getreu? -
  O nein, die Liebe wandelt ohne Zagen,
  Wenn treue Herzen sich vereinen.
Aria. Cavatine Freude klopft in meinem Herzen,
  Denn ich bin Taminos Braut,
  Theile mit ihm Lust und Schmerzen,
  Ihm auf ewig angetraut.
  Höre Mutter meine Freuden,
  Blick vom Sternenreich herab:
  Göttlich sind die Seeligkeiten,
  Welche mir die Liebe gab!
No.5 Quintetto  
AMOR (zu Pamina), VENUS (zu Tamino) Trinket dem Bunde Heiliger Triebe
  Freundschaft und Liebe nährt dieser Trank.
PAMINA und TAMINO Dies sey dem Bunde Heiliger Triebe
  Freundschaft und Liebe nährt dieser Trank.
SARASTRO (von hinten) Ha! - Der Verführung listige Schlingen
  Sollen mißlingen,
  Gift ist der Trank!
AMOR und VENUS Traute/Trauter was fühlst du?
PAMINA und TAMINO Süßes Verlangen!
AMORund VENUS (bey Seite) Er/sie ist gefangen!
  (laut) Trinket noch mehr!
TAMINO und PAMINA Wonne und Freude
  Strahlt um uns her!
PAMINA und AMOR Laß mich umschließen liebende Arme,
  Laß mich genießen zärtliches Glück!
VENUS und TAMINO Sieh mich umschließen liebende Arme,
  um zu genießen zärtliches Glück!
SARASTRO (für sich) Schwer sind des Lasters
  Eiserne Ketten,
  Beyde zu retten,
  Fördert ihr Glück!
ALLE 4 Gönne der Liebe
  Seligem Triebe
  Nur einen Kuß,
  Voll von Verlangen
  Glühn die Wangen
  Heischen Genuß
SARASTRO (tritt mit Würde vorwärts) Entfernt euch! Ich löse diese Bande,
  Zertrümmre eure Macht.
  Ermannt euch beyde, laßt euch retten
  Weil noch die Tugend wacht.
PAMINA und TAMINO Gönn'uns diese Götterfreude,
  Diesen süßen Augenblick!
SARASTRO Kommt mit mir! Ermannt euch beyde!
PAMINA und TAMINO Nein, hier blühet unser Glück.
SARASTRO Seyd doch weise, laßt euch leiten!
ALLE 4 Liebe giebt uns Götterfreuden.
SARASTRO Folgt mir, ihr müßt euch trennen.
ALLE 4 Uns trennt keine Menschenmacht!
SARASTRO Ewig werdet ihrs bereuen,
  Daß ihr Freundes Rath verlacht.
ALLE 4 Ewig werden wir uns freuen,
  Weil uns Kuß und/der Liebe lacht.
  O gönn der Liebe dies süße Glück,
  O gönn der Liebe nur einen Kuß!
   
No. 6 Pantomima  
   
N° 7. Aria  
PAPAGENO Man glaubt von den Männern jetzt nimmer,
  Daß einer beständig mehr sey.
  Ihr Mädchen, ich beßre mich immer,
  Nur ich bin alleine noch treu.
  Ich bin für die Treue geboren,
  Und käme ein Engel daher,
  Verstopft ich mit Baumwoll die Ohren,
  Und höre und sehe nichts mehr.
  Sonst lockte ein Mädchen: De, de!
  So macht ich's wie d'Lambeln: He! he!
  Doch jetzt bin ich stark wie ein Riese,
  Unbiegsam und hart wie ein Stein,
  Wenn eine ihr Herzchen/den Himmel mir wiese,
  Bey mir geht gewiß nichts mehr ein!
  Doch - Mädchen, bleibt immer von Ferne;
  Denn drückte mir eine die Hand,
  So drückt ich sie wieder so gerne;
  Dann würden wir näher bekannt!
  Sie lockte mich freundlich: De, de!
  Ich macht es wie d'Lambeln: He! he!
  Ihr Weibchen, wollt ihr uns verstricken,
  So stellt nur manierlich es an;
  Den zärtlichen schmachtenden Blicken,
  Entgeht ja nicht leichtlich ein Mann;
  Ihr dürft uns nur winken und deuten,
  So sind wir verlohren und schwach!
  Wir lassen [wie] Kinder/Lämmer uns leiten,
  Und laufen geduldig euch nach.
  Ihr locket uns freundlich: De, de!
  Wir machens wie d'Lambeln: He! he!"
08a+b Finale I Heil, heil o Osiris + Sarastros Abdankung  
CHOR [der PRIESZTERINNEN und PRIESTER] {Heil!Heil!}
  O Isis und Osiris! Heil!
  Durch dich ward uns ein Fürst zu Theil.
  O binde diese Fürstenglieder,
  Mit deiner Stärke an uns fest!
  Und schütz die Kette unsrer Brüder
  Mit deinem Geist durch Ost und West.
08a+b Finale I Heil, heil o Osiris + Sarastros Abdankung  
SARASTRO Ihr Brüder und ihr Schwestern, eingeweiht
  Zum hohen königlichen Bunde!
  Ein König, eine Königinn ehrt euren Kreis,
  Tamino wird von nun an Vater Euch,
  Pamina - Mutter seyn! -
  Doch, eh ich ganz mich meines Amts begebe,
  So heischet meine Pflicht, den mächtigen Sonnenkreis
  In eure Hände abzulegen! -
  Wählt dann den Würdigsten, aus unserm Bund, den Weisesten;
  Damit er schütze unser Fürstenpaar,
  Damit er schütze Thron und Vaterland.
PAMINA und TAMINO, PRIESTER, PRIESTERINNEN Du sollst ihn noch ferner tragen'
  Schütz uns ferner, weiser Mannl
SARASTRO Schwer ist mirs, euch zu versagen,
  Was ich nicht mehr leisten/tragen kann.
PRIESTER, PRIESTERINNEN Strahlend mit dem Sonnenkreise
  Wallt für dich nur unser BIut! -
PAMINA und TAMINO Durch dich sind wir froh und weise,
PRIESTER, PRIESTERINNEN Und dein Anblick giebt uns [neuen] Muth.
[und PAMINA, TAMINO] Sey noch ferner unsre Stütze
  Unsern Tempelbau beschütze.
SARASTRO Eure Liebe rührt mich sehr,
  (Schwer ists mir, euch zu versagen,)
  Wohl, ich scheide nun nicht mehr.
PRIESTER, PRIESTERINNEN Heil! Heil! sey unserm Sonnenkreis!
Z2-08c+d Finale I Marcia + Recitativ Sarastro + Kriegserklärung  
ALLE (erstaunt) Welch fremder Ton? Hört Brüder an!
  Wer wagts, dem Tempel sich zu nahn?
EINGEWEIHTER Ihr Brüder, hört und staunet hoch.
  Es ist aus Lunas stolzem Reiche,
  Ein Abgesandter vor der Schwelle;
  Er will mit seiner ganzen Schaar
  Des Tempels Heiligthum besehn-
ALLE CHOR Sogleich entferne er sich wieder,
  Denn sein Begehren ist zu kühn.
SARASTRO Ihr urtheilt allzuschnell, ihr Brüder,
  Laßt ihn in unsre Hallen ziehn.
  Kommt anders er aus Lunas Reich,
  So führet ihn hieher sogleich.
  Man muß den Feind mit Großmuth lohnen.
  Er komme! Brüder! Seyd gerecht!
ALLE CHOR Man muß den Feind mit Großmuth schonen,
  Sarastros Ausspruch ist gerecht!
Z2-08c+d Finale I Marcia + Recitativ Sarastro + Kriegserklärung  
SARASTRO Sagt, worüber staunet ihr?
SITHOS Ob dem Schwerdte über mir!
SARASTRO Dies mag immer auf dir schweben,
  Ist dein Herz bewährt und rein!
  Nun wirst du mir Aufschluß geben,
  was dich bringt zu uns herein! -
SITHOS Lunas Fürstinn schickt durch mich,
  Dieses Schreiben hier an dich.
PRIESTER, PRIESTERINNEN Seht, es glühn Taminos Wangen,
  Seine Stirne faltet sich!
  Was mag Luna wohl verlangen,
  Seht, sein Zorn ist fürchterlich!"
TIPHEUS (zu Sithos) Ha! die Schönheit von Paminen
  Zaubert Wuth und Rach in mich!
SITHOS (zu Tipheus) Fasse dich nur hier vor ihnen,
  Du bekommst sie sicherlich!
TAMINO (zu Sarastro) Lies, mein Freund! ich bitte dich-
PRIESTER, PRIESTERINNEN Seht, es glühn Taminos Wangen [etc.]
TIPHEUS (zu Sitho) Sieh, die hämisch kalte Miene!
  Laß mich hin, ich morde sie!
SITHOS (zu Tipheus) Lächle auch mit kalter Miene,
  Sonst erringest du sie nie!
SARASTRO Hört ihr Brüder: Lunas Worte
  Fordern heute noch ihr Kind,
  Sonst zerstört sie unsre Pforte;
  Sagt, was seyd ihr nun gesinnt?
PRIESTER, PRIESTERINNEN Sie mag kommen, sie wird finden:
  Unsre Schwerdter seyn gezückt' -
SARASTRO Geh, daß bey der Sonne Schwinden
  Keiner dich mehr hier erblickt! -
SITHOS Also soll nun Fehde seyn?
TAMINO und PRIESTER, PRIESTERINNEN Krieg, ihr Feinde, Krieg soll seyn!
PAMINA (flehend) Ach verzeiht Paminens Mutter!
PRIESTER, PRIESTERINNEN Nimmer ist sie deine Mutter!
  Weil sie Rache an uns übt-
  Krieg sey unsern Feinden, Krieg!
SITHOS und GEFOLGE Auf! Wir vertilgen die heiligen Hallen!
TAMINO, PRIESTER, PRIESTERINNEN Wir opfern standhaft unser Blut
SITHOS und GEFOLGE Daß die Gesetze in Moder zerfallen.
TAMINO, PRIESTER, PRIESTERINNEN Sie stehen fest wie unser Muth.
SITHOS und GEFOLGE Auf! wir begraben den wankenden Thron.
TAMINO, PRIESTER, PRIESTERINNEN Kommt an, die Schwerdter blitzen schon.
SITHOS und GEFOLGE Stürzet Gesetze und Priester und Tempel,
  Stürzet in Moder den wankenden Thron!
TAMINO, PRIESTER, PRIESTERINNEN Uns stärkt der Unschuld heil'ger Stempel.
  Kommt an, die Schwerdter blitzen schon.
Z2-08e Finale I - Sarastro Marschbefehl + LABYRINTH  
SARASTRO Ihr Brüder, rüstet schnell die Schiffe
  Und kämpft für Vaterland und Thron.
  Auf, blutet im Gewühl der Schlachten
  Für Isis Staat und Tempelbau.
TAMINO und PRIESTER Ja, laß uns ins Gewühl der Schlachten,
  Für Isis Staat und Tempelbau.
SARASTRO Recitativo Und nun mein König, wartet eine Prüfung noch auf dich, 
  Eh wir zu Waffen greifen.
SARASTRO (zu den Vermummten) Du führst Tamino dorten
  Und du Pamina da hinein!
PAMINA, TAMINO Du willst uns wieder trennen?
  Sind wir nicht eingeweiht?
SARASTRO Nun müßt ihr wandeln durch des Labyrinthes Krümmungen
SARASTRO wie jedes Fürstenpaar.
PAMINA Durchs Labyrinth? Weh mir! Ich bin
TAMINO Pamina, fasse dich -
  Tamino wird dich wieder finden -
  Kommt, führet uns in des Labyrinthes düstre Gänge,
  Damit wir bald und froh uns wiedersehn.
SARASTRO Nun wandelt muthig eure Straßen;
  Zwar euer Weg ist Dornen voll
  Doch, Rosen kränzen euer Lager,
  Wenn ihr euch wieder findet.
  Tamino, diese Flöte schütze dich;
  Und dich Pamina, dieser Schleyer!
  Er schirme deine Tugend bis ins Grab.
TAMINO Hörest du die Flötentöne,
  O so denk: ich sey dir nah,
PAMINA Hörst du meiner Stimme Töne,
  O so denk: ich sey dir nah.
SARASTRO wandelt eure Dornenpfade,
  Rosen sind der Tugend Lohn.
PAMINA und TAMINO Rosen nach dem Dornenpfade
  Sind der Tugend schönster Lohn.
SARASTRO Denkt der Freundschaft, denkt der Liebe!
PAMINA und TAMINO Eurer Freundschaft, unsrer Liebe,
SARASTRO Wandelt froh durchs [düstre] Labyrinth!
PAMINA und TAMINO Froh durchs düstre Labyrinth!
Z2-08f Wiedersehen Papagenos  
PAPAGENO Schon renn' ich links und rechts umher
  Und pfeife s‘ Maul mir wund:
  Doch sehe ich mein Weib nicht mehr,
  Das Ding ist mir zu rund. (pfeift)
  Schon vor der Brautnacht Wittwer seyn,
  Das wär mir doch zu früh:
  Komm, Weibchen, komm, ich bin allein
  Und lohne meine Müh! (pfeift)
  Jetzt fallt mir ein Gedanken ein,
  Der zum Ersäuffen wär:
  Sarastro sperrt vielleicht sie ein
  Und giebt sie mir nicht mehr.
  Mit jener Hand hält er's im Garn,
  Mit dieser giebt er's her,
  Und hat uns Männer nur zum Narr'n,
  Er ist ein schlauer Herr!
  Ha, ha! das muß ein Echo seyn,
  Das Ding klingt gar zu fein.
  Wer mag in diesem Häuschen seyn!
  Da muß ich schnell hinein.
  Ein alter Papageno könnt
  In diesem Häuschen seyn,
  Denn aus der Luft entsteht kein Kind,
  Da muß ich doch hinein.
GREIS und die ALTE (voller Verwunderung) Sag, ist er's, oder ist‘s ein Traum?
  Heißt du nicht Papageno?
PAPAGENO Ja, Leutchen, ja; ich zweifle kaum,
  Ich bin der Papageno!
GREIS und ALTE Komm lieber Sohn, in meine Arme.
PAPAGENO Ists möglich? Daß sich Gott erbarme!
  Du bist mein Vater? du die Mutter?
  Du lieber Dattel komm jetzt her!
{GREIS und ALTE Ists mögl'ich, du mein Sohn!
PAPAGENO Komm Mütterl, jetzt fehlt mir nichts mehr!
{GREIS und ALTE Ists möglich, du mein Sohn!}
  Kommt Kinder alle, groß und klein,
  Kommt, stellt euch eiligst bey mir ein.
  Ihr Kinder, küsset euren Bruder,
  Ihn, der mein erster Sprößling ist.
ALLE KLEINEN Ach schön willkommen, lieber Bruder,
  Sei uns zu Tausendmal gegrüßt!
ALLE Fische und Früchte,
  Sprudelnder Wein
  Soll ein Gerichte
  Heut für uns seyn!
GREIS und ALTE Doch sage mir, hast du kein Weibchen?
PAPAGENO Ja, Liebe, ich habe ein Weibchen.
  Doch hat uns Sarastro berücket,
  'Weil heut unser Hochzeitfest wär,
  Mich rechts und sie links hingeschicket,
  Nun weiß ich mein Weibchen nicht mehr.
ALTE Kommt Kinder, wir suchen sein Weibchen!
ALLE KLEINEN Ja Kinder, wir suchen sein Weibchen!
GREIS und PAPAGENO Wir bringen dann Fische und Wein,
  Um fröhlich beysammen zu seyn!
ALLE Leckre Gerichte
  Geben uns Kraft,
  Fische und Früchte,
  Sprudelnder Saft,
  Ladet uns ein,
  Fröhlich zu seyn!
Z2-08g Duett Papagena-Monostatos und Enttarnung  
MONOSTATOS Als Papageno steh ich hier
  Mit Federn angethan.
  Und hilft sodann mein Pfeifchen mir,
  Lock ich ein Mädchen an.
  Das Pfeifen gehet wie der Wind,
  Der Ton macht mich so weich,
  Käm nur ein Weibchen jetzt geschwind,
  So küßte ich sie gleich. (pfeift wieder)
PAPAGENA (ruft von innen) Papageno! Trauter Gatte!
  Sage mir, wo bist du dann!
MONOSTATOS Ha! Bey Lunas düstern Schatten,
  Hier kommt Papagena an!
  Auf Monostatos! Nur fein!
  Bald ist dieses Weibchen dein.
  Schnell die Larve vorgenommen
  Und versteckt die schwarze Hand.
  Still! still! Still! lch seh sie kommen,
  Meine Sache kommt zu Stand.
PAPAGENA (kommt gelaufen, erschrickt) {Papageno!}
  Dies ist nicht mein Papageno;
  Ach, ich weiß nicht, wo ich bin!
  Kenne nicht die schönen Häuschen,
  Ach, wo geh ich weiter hin!
  (zu Monostatos) wenn du bist ein Papageno,
  O so sag mir, wo ich bin?
MONOSTATOS Du bist unter guten guten Leuten,
  Bist in Papagenos Reich;
  Komm, ich werde dich begleiten,
  Führe dich zu ihm sogleich.
PAPAGENA Bist du denn mit ihm bekannt?
MONOSTATOS Freylich! Wir sind nah verwandt. 
  Reich die Hand mir ohn Verweilen,
  Gleich wirst du beym Manne seyn.
BEYDE Hurtig, hurtig, laß uns eilen'
  Papageno wartet mein/dein.
  Dann trennt uns/euch gewiß nichts mehr,
  Wenn ich nur schon bey ihm wär'
GREIS (erstaunt) Wie? Ein schwarzer Papageno?
  Hütet euch vor seiner Tracht/Macht!
  Diese Federn sind gefährlich,
  Sie verrathen Trug der Nacht.
MONOSTATOS Wehe mir! Hier ists gefährlich!
  Das hab ich nicht gut gemacht.
PAPAGENO Vater sieh, das ist mein Weibchen,
  Mutter, Brüder seht sie hier!
  Liebes Weibchen! sey willkommen.
ALLE PAPAGENOS Liebes Männchen/liebe Tochter/liebe  Schwester sei willkommen!
  Lange, lange suchten wir!
MONOSTATOS Unter diesem Jubel stehle
  Ich mich fort, ganz unerkannt.
GREIS Fremder Vogel, nicht so schnelle.
  Sag uns erst dein Vaterland.
MONOSTAIOS Wehe mir, ich bin gefangen,
  Was wird wohl mit mir geschehn!
GREIS {Fremder Vogel nicht so schnelle,}
  Dich zu sehn, trag ich Verlangen.
  (erstaunt) Kinder! Ha! was muß ich sehn!
  Seht den Teufel hier versteckt,
  Der uns täglich quält und neckt.
ALLE [PAPAGENOS] Ja, der Teufel war versteckt,
  Der uns täglich quält und neckt.
Z2-08h Monostatos Verhaftung  
PAPAGENO Ihr Brüder holt Bogen und Pfeile!
  Er werde den Raben zu Theile.
GREIS Ja, bindet an' Baum ihn hieher,
  Erschießt ihn, so quält er nicht mehr.
MONOSTATOS Habt Mitleid, ach laßt euch bewegen,
  Ich halt es von nun an mit euch!
ALLE PAPAGENOS Auf, spannet die schnellenden Bögen,
  Der Bösewicht sterbe sogleich!
PAPAGENOS  Ihr Brüder, zielt nur auf die Rinde,
  Die soll statt der Scheibe/dem Zentrum euch seyn.
ALLE PAPAGENOS {Ihr Kinder}/ Ja, Brüder, zielt nur auf die Rinde,
  Sie soll statt dem Zentrum uns seyn.
MONOSTATOS Ich gebe euch Silber und Gold!
ALLE [PAPAGENOS] Wir brauchen kein Silber und Gold
MONOSTAIOS Ich gebe euch Edelgestein!
ALLE PAPAGENOS Uns schmücken die Federn allein
MONOSTATOS Ach schenket mir Gnade!
ALLE PAPAGENOS Nichts! Gnade! Nichts Gnade!
MONOSTATOS Erbarmen mir Armen!
ALLE PAPAGENOS Nichts mehr von Erbarmen!
MONOSTATOS Papageno!
  Nur ein Wörtchen,
  Dir allein
  Ins Ohr hinein!
PAPAGENO Laß es hören
  Dieses Wörtchen,
  Tod allein
  Erwartet dein.
MONOSTATOS Wirst du geben
  Mir das Leben
  So schenk ich dir
  Zum Zeitvertreib
  Ein schwarzes Weib.
PAPAGENO Eine Mohrinn?
MONOSTAIOS Eine Mohrinn!
PAPAGENO Ich will sie sehn!
  Ist sie denn schön?
MONOSTATOS Die Augen strahlen
  Und funkeln Wonne
  So wie die Sonne,
  Roth wie Korallen
  Sind ihre Lippen,
  Die Perlenzähne,
  Die sanfte Miene
  Sind Amors Klippen
  Und süßes Glück
  Gewährt ihr Blick!
PAPAGENO Die giebst du mir?
MONOSTATOS Die geb ich dir!
PAPAGENO Pardon! Pardon!
  Brüder, schenket ihm das Leben,
  Er ist doch ein guter Mann:
  Hat ein Kleinod mir gegeben,
  Daß ich ihn nicht tödten kann.
{ALLE PAPAGENOS Ja, wir schenken ihm das Leben.}
KÖNIGINN (zu Monostatos) Wozu soll hier das Spielwerk dienen?
  Komm, laß ins Labyrinth uns gehen.
  Dort fangen wir Paminen unvermuthet,
  Komm, deine Brüder lauern schon an dem bestimmten Orte.
MONOSTATOS Ich folge euch sogleich!
ALLE KLEINEN  Eilet nun zum frohen Mahle,
  Spiel und Tanz soll uns erfreun,
  Und beym traulichen Pokale
  Laßt uns endlich lustig seyn-
  Lalalala! lalala!
  Lalalalal Lalala! (gehen alle tanzend ab)
MONOSTATOS Freund, bald sehen wir uns wieder, 
  Dank für deine Gütigkeit!
PAPAGENO Wirst du nicht die Schwarze bringen,
  Bleibst ein Schelm in Ewigkeit.
MONOSTATOS Zweifle nicht, ich will sie bringen,
  All mein Dank sey dir geweiht. (ab)
ALLE KLEINEN  Eilet nun zum frohen Mahle,
  Spiel und Tanz soll uns erfreun,
  Und beym traulichen Pokale
  Laßt uns endlich lustig seyn-
  Lalalala! lalala!
  Lalalalal Lalala! (gehen alle tanzend ab)
Z2-08i Labyrinth+Raub Pamina  
KÖNIGINN Schon wandern sie im düstern Labyrinthe,
  Ich höre schon Paminens Stimme -
  Seyd wachsam,
  Lauert streng auf jeden ihrer Tritte.
ALLE {Schon wandeln sie im düstren Labyrinthe)
  Sie kommt, sie kommt, ihr Freunde wacht'
  Sie kommt! Hinab in Lunas Nacht!
PAMINA Tamino! {ach, Tamino! höre mich! Tamino!)
  Komm führ mich aus dem Labyrinthe.
PAMINA Ich höre deine Flötentöne,
  Doch kann ich dich, mein Trauter, noch nicht sehn!
TAMINO Ha! Hier ist sie, ihr Götter!
  Pamina blick herauf,
  Hier steh ich bebend unter morschen Steinen.
  Es braust tief unter mir das wilde Meer.
BEYDE Bahnt die Wege, {ihr} guten Götter,
  Durch des Labyrinthes Nacht.
  Seyd Paminens/Taminos Schutz und Retter,
  Daß mir bald {sein}/ihr Auge lacht.
KÖNIGINN Sieh, hier wandelt sie alleine,
  Packt sie an, und schleppt sie fort!
PAMINA Ach! Hier drohen schwere Steine!
  Wasserströme drohen dort!
  Ach Tamino, hörst du mich?
TAMINO (von Ferne) Ja Pamina, ich höre dich!
  Weh mir! Ihr Priester schützet sie!
  Fluch dir Königinn, Fluch der Macht. (Donner)
PAMINA Liebe Mutter hab Erbarmen!    
  Tamino! Tamino! Tamino! Tamino!
KÖNIGINN, MONOSTATOS, 3 MOHREN (mit Fackeln) Nun ist sie in unsren Armen,
  Fort, fort, du flehst umsonst Erbarmen,
  Fort, fort mit uns ins Sternenreich.
   
   
Z2-08i Labyrinth+Raub Pamina  
VENUS und AMOR Laß doch sehn, wer von uns Beyden
  Trägt zuerst den Sieg davon.
AMOR Mein ist nun Pamina schon!
VENUS Mein ist nun Tamino schon!
BEYDE Liebe wird ein Fest bereiten
  Prangend mit des Siegeslohn!
   
Z2-08i Labyrinth+Raub Pamina  
PAGE (kommt eilig) Ihr Schwestern, Stille -
Sprecht nun kein Wort,
Man bringt Paminen
An diesen Ort.
VENUS und AMOR So hat die Mutter Paminen schon?
PAGE Hier bringt die Mutter Paminen schon!
ALLE DREY {Stille,} hurtig auf die Seite hin,
Bis uns ruft die Königinn. (gehen ab)
KÖNIGINN, MONOSTATOS, MOHREN Fort, fort mit uns ins Sternenreich.
PAMINA Ach liebe Mutter, hab Erbarmen,
Laß mich nur noch Tamino sehn.
ALLE [Lunas Gefolge] Tamino ist von dir verbannt,
Dein wartet Tipheus' Herz und Hand.
PAMINA Tamino, Gatte, steh mir bey!
KÖNIGINN, MONOSTATOS, MOHREN Fort, fort mit uns ins Sternenreich.
PAMINA Ach liebe Mutter, hab Erbarmen,
Laß mich nur noch Tamino sehn.
ALLE [Lunas Gefolge] Tamino ist von dir verbannt,
Dein wartet Tipheus' Herz und Hand.
PAMINA Tamino, Gatte, steh mir bey!
ALLE [Lunas Gefolge] Fort, fort mit dir ins Sternenreich.
AMOR (läuft nach) Triumph! Mein Sieg ist keinem gleich.
TAMINO (kommt wie rasend auf das Theater) Ach Pamina! Wo bist du? Wo find ich dich!
VENUS (zu Tamino) Ach Geliebter, ach bleib hier
Und verstoß mich nicht von dir.
TAMINO (in Wuth) Ha! verflucht sey diese Erde!
Um Paminen bringt sie mich.
{VENUS Ach Geliebter! ach bleibe hier!}
TAMINO Wenn ich sie nicht finden werde,
Dann verfluche ich auch mich. -
{VENUS Ach Geliebter, ach bleib hier,
Und verstoß mich nicht von dir.}
VENUS Trauter, ruh' an meiner Seite
Komm, ach komm und liebe mich;
Ich gewähr dir hohe Freude,
'Wie Pamina lieb ich dich!
TAMINO (gleichzeitig mit VENUS) {Pamina! wo find ich dich!
Ha! verflucht sey diese Erde,
Um Paminen bringt sie mich.)
Wollust flammt aus deinen Armen
Die Verführung ist zu groß.
VENUS (gleichzeitig mit TAMINO) {Ach Geliebter, ach bleib hier
Und verstoß mich nicht von dir.
Trauter ruh' an meiner Seite
Komm, ach komm und liebe mich;
Ich gewähr dir diese Freude,
Wie Pamina lieb ich dich!)
Ach du fliehst aus meinen Armen
Allzugrausam ist mein Loos!
TAMINO Recitativ
Pamina, höre mich; ihr Priester, Freunde -
Wo find ich denn Paminen?
PAMINA (von innen) Tamino! rette, rette mich.
Die ANDERN (von innen), TAMINO Hinab, hinab ins Sternenreich!
Ha! das war ja ihre Stimme!
Fluch dir Königinn der Nacht. (Donner)
   
   
Z2-08k Flucht der Königin mit Pamina  
Scena XXII  
Sarastro, Priester, zwey Wächter des Labyrinthes.  
SARASTRO Wie, Dort schleppte man sie hin? -
Brüder, helft Paminen retten
Steht der Unschuld bey!
PRIESTER Ja, wir lößen ihre Ketten
Rache stähle unsern Sinn! (Alle gehen ab.)
TIPHEUS und SITHOS So lang Pamina noch ist ferne,
TIPHEUS und SITHOS So lang ist auch mein/sein Muth dahin.
AMOR (kommt gelaufen) Jauchzt Freunde unserm guten Sterne,
  Schon siegte unsre Königinn!
TIPHEUS, SITHOS So sag wo ist denn nun Pamina?
AMOR Sie ist in ihrer Mutter Macht,
  Und Luna selbst wird dir sie bringen.
  Sieh, dorten wird sie hergebracht!
SITHOS, TIPFIEUS und GEFOIGE Jauchzet Brüder, seyd vergnügt,
  Unsre Allmacht hat gesiegt.
PAMINA Ach Mutter, laß dich doch erweichen. -
KÖNIGINN Kein Wort! Hier ist dein Bräutigam!
  Reich ihm die Hand, er sey dein Mann!
PAMINA Werd ich sie je dem Räuber reichen
  So sey der Wellen Grab mein Lohn!
  {Ach Mutter! ach Mutter!}
AMOR (kommt) Zu Schiffe! eilet! eilet!
  Der Isis Diener kommen schon!
KÖNIGINN und GEFOLGE Fort, Pamina! fort, fort, fort!
  Uebers Meer in' sichern Port!
PAMINA Tamino, Priester, Freunde! rettet mich!
TAMINO (kommt mit zerstreuten Haaren) Ach weilet, raubet mir das Leben
  Doch lasset mir Paminen nur.
SARASTRO Zu Schiffe Brüder, wagt das Leben, -
  Verfolget kühn der Räuber Spur.
LUNAS GEFOLGE Wer einen Schritt wird näher wagen,
  Dem werde blut'ger Tod zu Theil.
[PRIESTERINNEN,] PRIESTER [und SARASTRO] Euch sollen unsre Schwerter sagen:
  Wir streiten für der Unschuld Heil!
TAMINO Ach Pamina, meine Gattinn!
PAMINA Ach Tamino, holder Gatte!
KÖNIGINN (als die Priester sich nähern) Nun Hölle zeige deine Macht!
  Verhülle uns in schwarze Nacht!
LUNAS GEFOLGE Jauchzet Freunde, jauchzet alle
  Herrlich siegte Lunas Macht.
  Luna herrsche weit umher.
SARASTRO PRIESTER Euer Stolz ist nah dem Falle,
  Eh die goldne/helle Sonne lacht.
TAMINO Pamina! - Weh mir! Pamina ist nicht mehr!
PAMINA Tamino! - Weh mirl Tamino ist dahin!
{SARASTRO und PRIESTER Weh uns! Pamina ist dahin!
   
N'9. Chorus der Papagenos  
ALLE PAPAGENOS Trinket und singet,
  Esset und springet,
  Fühlet das Leben
  Heiter und froh.
  Geistige Reben
  Machen uns so.
{PAPAGENA und PAPAGENO} Papageno hat sein Weibchen,
  Und das Weibchen ihren Mann
{ALTE und GREIS Papageno hat sein \Weibchen
  Und das Weibchen ihren Mann!]
ALLE Stimmt mit frohem Muthe an:
  Seegen den verliebten Täubchen,
  Es lebe Braut und Bräutigam!
  Es leben die Jungen
  Papa {Papa} Papagenos!
  Es leben die Alten
  Papa {Papa} Papagenos!
  Trinket und singet
  Esset und springet etc.
   
   
No. 10 Tanz der Papagenos  
   
N° 11. Chorus | Tamino Siegparole  
SARASTRO Schwestern trauret, trauret Brüder,
  Wahnsinn quält Taminen schon!
ALLE PRIESTER (von innen) Weh dem Bruder! treu und bieder,
  Weh dem armen Königssohn!
SARASTRO (ruft in die Versenkung) Mein Tamino trauter Bruder!
  Komm in' Zirkel deiner Freunde,
  Komm, Pamina harret dir!
{PRIESTER Trauter Bruder!
  Komm! Pamina harret dein!)
TAMINO Ach Pamina! Holde Gattinn! -
  Aber nein, - ihr wollt mich täuschen;
  Hier war sie! - und hier - und hier!
  Sie ist todt! ach! wehe mir!
ALLE PRIESTER Laß dir sagen.
TAMINO Ach vergebens!
ALLE PRIESTER Fasse Muth.
TAMINO Am Ziel des Lebens!
SARASTRO Bald, bald findest du sie wieder
  Deine Schwestern gut und bieder,
  Deine Brüder treu und warm,
  Führen dich in ihren Arm!
TAMINO (erholt sich) Wie? mein Weib in meine Arme?
ALLE Heute noch in deine Arme!
TAMINO Götter sprechen diese Worte!
TAMINO, SARASTRO Neues Leben lacht mich/dich an!
SARASTRO Auf, {ver}traue unserm Worte.
TAMINO Neues Leben lacht mich/dich an!
SARASTRO TAMINO Bald bist du/bin ich ihr trauter Mann!
ALLE Folge deiner Brüder/Schwestern Lehren.
  Komm, zerstöre Lunens Nacht,
  Es erhöre unser Schwören
  Isis und Osiris Macht!
TAMINO SARASTRO Unser aller Losung werde:
  Sieg, Pamina oder Todt.
ALLE Auf, vertilgt sie von der Erde:
  Sieg, Pamina, oder Todt.
   
No. 12 Tanz der Mohrin  
   
N° 13. Aria des Tamino Diesen Kuß mit diesen Blicken
  Bringe meiner Gattinn hin;
  {O} sag mit diesem Händedrücken,
  Daß ich ewig treu ihr bin. -
  Male ihr all meinen Schmerz,
  {O} bringe ihr mein treues Herz; -
  Seh ich sie - O welch Entzücken!
  Dann halt ich sie fest im Arm,
  Werde sanft ans Herz sie drücken",
  Küssen sie von Liebe warm,
N° 14. Quartetto  
1. DAME Giebst du mir das Glöckchenspiel,
  So hab ich meiner Wünsche Ziel.
  O dann wirst du mit mir wallen
  In den düstern Freudenhayn.
  Lieder sanfter Nachtigallen
  Laden dort zur Liebe ein!
PAPAGENO Ey das mag nicht übel seyn!
2. DAME Giebst du mir das Glöckchenspiel,
  So hab ich meiner Wünsche Ziel'
  Komm mit mir zur Silberquelle,
  Zephir fächelt sanft hinein,
  Und ihr Rieseln silberhelle
  Wieget uns in Schlummer ein.
PAPAGENO Ey das mag wohl nicht übel seyn! -
3. DAME Giebst du mir das Glöckchenspiel,
  So hab ich meiner Wünsche Ziel'
  Komm, ich führ' dich in die Lauben,
  Laß uns froh der Liebe freu'n,
  Bei dem Saft der süßen Trauben
  Wird ein Kuß dir Necktar seyn.
PAPAGENO Ey, das mag nicht übel seyn! -
  Doch liebt und küßt mich noch so sehr,
  Mein Glöckchenspiel geb ich nicht her!
1. DAME Bitte, bitte. -
PAPAGENO Kann nicht seyn!
2. DAME Bitte, bitte!
PAPAGENO Kann nicht seyn! -
3. DAME Bitte, bitte. -
PAPAGENO Kann nicht seyn. {Nein, nein}
3 DAMEN (bey Seite) und Papageno (bey Seite) Papageno ist kein Gimpel,
  Ihn zu fangen, hält uns/schon schwer.
1. DAME Komm in den Hayn!
PAPAGENO Neinl Nein!
2. DAME Komm an den Bach!
PAPAGENO Ey, ey!
3. DAME {Komm} in die Laube!
PAPAGENO Fein, fein!
{3 DAMEN und PAPAGENO Giebst du mir das Glöckchenspiel etc.}
3 DAMEN Weil er nicht mit uns will gehen,
  Binden wir ihm Füß und Händ. -
PAPAGENO Jeder Mann, dem dies geschehen,
  Ist ein Gimpel ohne End.
3 DAMEN (ziehen gefärbte Stricke hervor) Weil du dich nicht willst bequemen,
  Schleppen wir dich mit uns fort. 
PAPAGENO (Spielt auf seinem Glöckchenspiel) Langsam, langsam, meine Schönen,
  Tanzt mir erst ein Stückchen vor.
Z2-14b Glockenspiel-Tänzchen  
  In dem Hayne Hopsasa!
3 DAMEN Hör doch auf!
PAPAGENO An der Quelle, Hopsasa!
3 DAMEN Ha, verdammt!
PAPAGENO In die Laube Hopsasa!
3 DAMEN Hör doch auf!
{PAPAGENO Hop, hop, Hopsasa!
3 DAMEN Ach, ach!)
PAPAGENO Tanzet froh, und guter Dinge,
  Weil ich Vogel pfeif und singe.
ALLE 4 Hop, hop, hop, hop, hopsasa!
  Hop, hop, hop, hop, hopsasa!
{3 DAMEN Hör doch auf! ach, ach!}
   
Z2-15  Arie Papageno Nun adje  
PAPAGENO Nun adje, ich reis, ihr Schätzchen,
  Reis in' Mond, doch ohne Weib.
  Ich hab noch ein leeres Plätzchen,
  Wer geht mit zum Zeitvertreib?
  Also keine? wirklich keine?
  Schleicht mir gar kein Weibchen nach?
  Nun, vielleicht kommt doch noch Eine,
  Dort erwart' ich sie am Bach.
   
  Andre gehn nicht gern mit Weibchen,
  Denn die Weibchen schlafen lang:
  Ihre Schachteln, Packeln, Häubchen
  Machen einem Angst und bang.
  Doch bey diesen Fehlern allen
  Liebe ich sie treu und rein,
  Hätt der Schöpfung es gefallen,
  Möcht ich selbst ein Weibchen seyn.
   
  Wollt ihr mir ein Liebchen geben,
  Bring ich neue Moden mit;
  Schleyer fein wie Spinnenweben,
  Ein Kasket nach Lunas Schnitt.
  Speis und Trank, die ganze Zeche
  Zahl ich auf der Reis allein;
  Was ich weiter mit ihr spreche,
  Wird ihr noch das Liebste seyn.'
   
  Oder wollt ihr andre Gaben,
  Die lebendig, feurig sind,
  Wollt ihr schöne Buben haben,
  Jung und flüchtig wie der Wind?
  Wangen, die beym Kuß sich sträuben,
  Volle Waden laden ein:
  Nein, nein, nein, das laß ich bleiben.
  Lieber komme/reise ich allein!
   
No. 16 Marsch mit Glockenspiel  
   
N° 17. Aria Pamina mit Chor  
KÖNIGINN Erwarte hier dein Schicksal!
  Reichst du nicht heute noch
  Dem Tipheus deine Hand,
  So sey dein Loos ein qualenvoller Todt. (ab)
PAMINA (allein) Ihn oder Todt!
  Ich sterbe! Auch im Tode bin ich dem Gatten treu!
  Kann ich da noch lange wählen?
CHOR (von innen) Das heilige Feuer brennet
  Auf Tipheus Traualtar,
  Ihn und Pamina trennet
  Nicht mehr der Feinde Schaar.
TIPHEUS (tritt ein) Pamina komm mit mir zum Traualtar!
  Dann führ ich dich als meine Braut in
  Paphos stolzes Reich.
PAMINA Mein Gatte ist Tamino, dich haß ich wie das Laster!
TIPHEUS Komm, die Altäre lodern helle,
  Der Trauungstempel ist geöffnet;
  Komm, reiche deine Hand mir willig
  Sonst treffe ewig dich mein Haß
  Und meine Rache!
CHOR (von innen) Das heilige Feuer brennet
  Auf Tipheus' Traualtar.
PAMINA Nein! Lebend schleppt ihr mich nicht zum Altare:
  Ihr Götter! Höret, was Taminos Gattinn schwöret!
CHOR (von innen) Zur Hochzeit! Ruft Paminen,
  Bringt sie an' Traualtar! -
PAMINA Wie Todesruf tönt dies in meiner Seele -
  Mich treffe Fluch, wenn ich die Hand treulos dir Tipheus reiche!
CHOR Zur Hochzeit ruft Paminen,
  Bringt sie an' Traualtar.
PAMINA Wo flieh ich hin? dahin? dorthin!
CHOR Zur Hochzeit ruft Paminen.
PAMINA Ach nirgend, nirgend seh ich Hülfe
  Seh Verzweiflung überall.
CHOR Zur Hochzeit ruft Paminen.
PAMINA Ach Rettung Rettung für Paminen,
  Ist kein Gott, der meine Klagen hört!
  Ach! ich muß alleine tragen,
  Dir Tamino ewig treu.
  Und du hörst nicht meine Klagen,
  Hörest nicht mein Angstgeschrey.
   
  Unter Vipern, unter Schlangen
  Fühl ich stündlich Todespein.
  Doch, mein einziges Verlangen
  Ist: dir sterbend treu zu seyn!
   
  {Fort, fort, hör ich nicht meiner Mutter
  Tritte? hör ich nicht des Volkes Ruf?)
CHOR (von innen) Auf Pamina, zum Altare!
  Liebend harret Tipheus dein.
PAMINA Jubelt nur; ins Reich der Schatten
  Stürz ich muth[ig] mich hinab/
  Stürz durch Wolken ich hinab.
  Bring dies Opfer meinem Gatten,
  Treu zu seyn, bis in das Grab.
CHOR Auf zum Altar (etc.)
PAMINA Ach ich muß allein es tragen
   
   
No: 17/2 Arie Königin (Pamina überzeugen….) Folge dem Rath deiner Mutter
N° 18. a Papageno zitiert: Diesen Kuß 
PAPAGENO Diesen Kuß mit diesen Blicken
  Bringe meiner Gattinn hin;
   
no. 18 b  Trautes Weibchen wohin willst du?
  Von der Freundschaft angetrieben, seh ich zu Paminas Schutz
  Auch mich ruft der Freundschaft Stimme zu Taminos Beistand her.
  Ja, letztendlich, dass der Freundschaft schöner Trieb uns hier vereint.
   
No. 18c Marcia vor Weibchen, treu wie euer Schatten  
   
N° 18. Duetto Pamina + Papageno  
PAMINA + PAPAGENO Nur geprüfte, edle Seelen
  Können sich der Freundschaft weihn;
  Doch die Freunde, die sie wählen,
  Müssen gute Menschen seyn.
PAMINA Manches Weibchen würde zagen,
  wär ihr nicht ein Freund verliehn.
PAPAGENO Manches Männchen würde klagen,
  Wär die Freundinn nicht um ihn.
PAMINA Es erhöht den Reiz der Liebe
  Wahre Freundschaft, ächte Treu:
PAPAGENO Und des Freundes edle Triebe
  Machen uns das Leben neu!
BEYDE Weibchen, treu, wie euer Schatten
  Ist ein Freund, ders redlich meynt.
  Faßt mit einer Hand den Gatten
  Mit der andern euren Freund!
  {Faßt den Gatten, faßt den Freund.}
   
   
No. 19 Pantomima  
   
Z2-20a 3 Genien +Tamino  
GENIEN Freund, hier müssen wir uns trennen
TAMINO Wie? ihr könntet mich verlassen?
GENIEN Ja wir müssen dich verlassen!
TAMINO Ach, was soll ich nun beginnen
  In dem Schiffchen ganz allein?
GENIEN Lasse deine Flöte tönen,
  Denn Pamina harret dein.
TAMINO Ach Pamina! - Wo mag sie seyn?
GENIEN Stille! Spare deine Fragen,
  Stimme deine Flöte an. -
  Sein Geschick mit Muth zu tragen,
  Ziemt dem Weisen, ziemt dem Mann!
TAMINO Werden wir uns wieder sehen?
GENIEN Ja, bald werden wir uns sehen;
TAMINO Mit Paminen? -
GENIEN Stille! Stille!
  Stimme deine Flöte an. -
  Schweigen heischt der Götter Wille,
  Sey ein weiser, sey ein Mann.
TAMINO Holde Flöte, töne, töne!
  Zeige deine Wundergab.
  Find ich nicht durch dich Paminen,
  Dann sey dieses Meer mein Grab. (Er bläßt.)
PAMINA Hör'ich nicht Taminos Flöte? -
  Ja, es ist ihr Zauberton! -
  Ach! wo bist du mein Tamino?
  Lange harrt Pamina schon-
TAMINO Ach, ich hör Paminens Stimme!
  Töne, Zauberflöte, töne. (Er bläßt)
PAMINA Ja er ists! Doch diese Höhe!
  Ach, wie komm ich da hinab?
  Aller Orten, wo ich gehe,
  Seh ich nur mein offnes Grab.
Die GENIEN (erscheinen) Kämpfe mit den Elementen,
  Wandle durch die Luft ihm nach.
PAMINA Durch die Wolken hinzuschwinden,
  Bin ich Arme viel zu schwach!
Die 3 GENIEN Wirst du länger hier verweilen,
  Schleppt dich Tipheus zum Altar.
PAMINA Gute Götter, ich will eilen!
  Schützet mich in der Gefahr.
   
Z2-20b Marsch + Wiedersehen Tamino+Pamina  
   
PAMINA und TAMINO Tamino/Pamina du bist wieder mein.
  Kein Götter Glück kann größer seyn.
LUNA (mit einer Fackel) Ha! was seh ich! meine Tochter
  Mir entführt? Für mich dahin!
  Rollet Donner! Schmettert Blitze,
  Schleudert sie auf Felsenspitze.
  Rächet eure Königinn!
PAMINA, die 3 GENIEN (von Ferne) und TAMINO Lacht der wüthenden Geberde,
  Liebe ist mein/Lieb' ist euer Wanderstab.
KÖNIGINN und die 3 DAMEN Schwestern kommt, schwingt euch zur Erde!
  Auf! verfolgt sie bis ins Grab.
   
   
Z2-20c Finale II Monostatos+Papagena + Enttarnung  
MONOSTATOS Schleppt hieher das stolze Weibchen!
  Nun gieb Antwort schönes Täubchen,
  Willst du nicht mein Liebchen seyn?
  Kurz und gut - Ja, oder nein!
PAPAGENA Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein!
  Nein, viel lieber will ich sterben,
  Als in deinen Armen seyn!
MONOSTATOS {Ja noch heute mußt du sterben
  Willst du nicht mein Liebchen seyn.
  Hurtig) Brüder, packt die Spröde an,
  {Bindet an den Baum sie an.}
PAPAGENA Papageno! Weh mir Armen!
  Hört kein Mensch mein Klagen nicht?
MONOSTATOS Laßt sie zappeln ohne Gnaden,
  Holet Fackeln, dürres Reis;
  Hier sollst du lebendig braten,
  Dann wirst du der Raben Speis.
PAPAGENA Gute Götter habt Erbarmen,
  Straft den schwarzen Bösewicht.
MONOSTATOS Leere Drohung! Leeres Plaudern!
  Zündet an! Was soll das Zaudern?
PAPAGENA Kannst du denn so grausam seyn?
MONOSTATOS Wenn die Gluth ums Näschen spritzelt,
  Sänk sie mir wohl gern in' Arm,
  Wenn die Flamm das Füßchen bützelt,
  Wird ihr Herzchen sicher warm.
MONOSTATOS Höll und Teufel! Alle Wetter!
  Zündet an, was zaudert ihr? 
  Höll und Teufel! Alle Wetter!
  Was geschieht, was wird mit mir?
AI.LE [kleinen] PAPAGENOS und PAPAGENAS Brüder/Schwestern bringt den Vogelbauer,
  Er ist unser, sperrt ihn ein!
  Wir sind lang schon auf der Lauer,
  Sperrt den schwarzen Vogel einl
   
Z2-20d Duett Papageno + Papagena  
PAPAGENO Gelt Weibchen, jetzt wirst du mirs glauben,
  Beym Mann ists am besten zu seyn!
PAPAGENA Wir bleiben in Zukunft wie Tauben.
  Ganz friedlich im Neste allein!
PAPAGENO Und lauert so ein Geyer aufs Täubchen,
PAPAGENA So hilft mir mein Männchen heraus,
  Befreyt das gefangene Weibchen.
PAPAGENO Und sperret den Vogel ins Haus!
BEYDE So lebt man in wonnigem Kützel
  Beym kleinen zufriedenen Schmaus.
  Giebts dann auch ein kleines Scharmützel,
  Was machen Verliebte sich draus!
  Ich zeige dem Schwarzen die Feigen,
  Mein Schätzchen, du machst es wie ich,
  Wenn Gusto zum Schwarzen sich zeigen
  Mein Männchen/Weibchen so küsse nur mich!
   
   
Z2-20e+f Weh mir + Gebet ihr uns nicht T+P + Sarastro Einzelkampf  
KÖNIGINN Wehe mir! Ich bin verlohren!
Schrecklich ist Sarastros Macht!
Blut und Tod sey ihm geschworen.
Rache - schwärzer als die Nacht. (will ab)
Die 3 DAMEN Fliehe! fliehe! Königinn!
Alles - alles ist dahin!
KÖNIGINN (wüthend) Alles wäre schon dahin?
Die 3 DAMEN Alles, alles ist dahin!
1. DAME Beyde Heere sind im Streite,
Sieger wird Sarastro seyn!
Ach! dein Kind ist seine Beute,
Alles wird verlohren seyn.
KÖNIGINN und DAMEN Höret ihr das Kriegsgesstöhne,
Unsrer Sieger Jubeltöne. -
Angespannt an' Siegeswagen,
Höhnt der Sieger unsrer Macht!
Fliehet, eh sie uns erjagen,
Fluch Sarastro, deiner Macht.
Z2-20e+f Weh mir + Gebet ihr uns nicht T+P + Sarastro Einzelkampf  
SARASTROS GEFOLGE Gebet ihr uns nicht Pamina,
  Hal so stirbt Tamino gleich!
TIPHEUS GEFOLGE Gebet ihr uns nicht Tamino,
  Ha! so stirbt Pamina gleich!
TIPHEUS GEFOLGE Schmettert ihn in tausend Stücke,
SARASTROS GEFOLGE Schmettert sie in tausend Stücke!
TIPHEUS GEFOLGE Die Verräther treffe Rache!
SARASTROS GEFOLGE Rettet die gerechte Sachel
  Sie ereile Todes Pein!
ALLE Drängt in ihre Scharen ein!
SARASTRO (tritt ein) Ihr Brüder hört mich an:
  Warum wollt ihr unschuldig Blut vergießen?
  Es kämpfe Einer nur für Tausende. -
  Laßt beyde Helden ihre Kräfte wagen;
  Der Überwinder sey Paminens Gatte! -
ALLE Laßt die beyden Helden streiten,
  Hört Sarastros Willen an. -
SARASTRO Nun ihr Helden, auf zum Streite,
  Jeder kämpfe als ein Mann.
  Erst entkleide man euch beyde,
  Daß kein Zwang euch hindern kann. -
  Brüder! schließet einen Kreis!
  Rüstet sie nach Kämpfer Weis!
  Zertheilt ihr guten Götter
  ln Nord und West die Nacht,
  Und stärkt der Tugend Retter,
  Mit eurer hohen Macht! - 
   
  Nun höret mich, ihr Völker!
  Der größte Held sey der,
  Der seinen Widersacher
  In diese Feuerschlünde schläudert. -
  Er sey der Sieger, und ihm werde
  Pamina zu des Siegeslohn!
ALLE Ja, ja! Pamina sey sein Lohn!
PAMINA Schützt Tamino, guten Götter!
Schützet, stärket meinen Mann,
Seyd des treuen Gatten Retter
Höret meinen Jammer an!
ALLE Kämpfet muthig, kämpft als Männer,
Denkt: Pamina ist der Lohn.
SARASTROS GEFOLGE Muthig! Sieger sey Tamino!
TIPHEUS GEFOLGE Nein! es sieg' der tapfre Tipheus!
ALLE Laßt sie kämpfen, Iaßt sie ringen
Denn Pamina ist der Lohn!
   
Z2-20g Heil Tamino Sieg und Ehre  
SARASTROS GEFOLGE Heil! Tamino, Sieg und Ehr{e}!
TIPHEUS,GEFOLGE Weh uns! Tipheus ist nicht mehr!
PAMINA und TAMINO (Arm in Arm) Götter sehet unsre Freuden,
  Seht Tamino /Pamina ist nun mein!
  Keine Macht soll uns mehr scheiden,
  Keine - als der Tod allein!
SARASTROS GEFOLGE Keine Macht soll euch mehr scheiden.
   
   
Z2-20h+i+k Vogel-Nacht-Strafe  
PAPAGENOS und PAPAGENAS Seht, welchen gefährlichen Vogel wir bringen,
  Er fräße die Menschen, ist tückisch und dreißt;
  O schmiedet ihn eilig mit eisernen Ringen
  Zur Seite der Königinn, eh er uns beißt.
Z2-20h+i+k Vogel-Nacht-Strafe  
SARASTRO Ganz soll nun die Nacht und der Nebel verschwinden,
  Es zeige sich die Königinn der Nacht.
Z2-20h+i+k Vogel-Nacht-Strafe  
ALLE Zu ewiger Strafe, zu ewiger Schande
  Zertrümmerte Isis der Finsterniß Macht!
  Durch Tugend gefesselt in ewige Bande
  Sey nie mehr uns schädlich die Fürstinn der Nacht!
PAPAGENOS Wir hüpfen und singen und lieben als Brüder
  Uns ewig dem redlichen Bunde getreu!
PRIESTER Ihr hüpfet und singet und lieber als Brüder
  Euch ewig dem redlichen Bunde getreu!
  Die Tugend tratt endlich in Staub euch darnieder,
  Sie machte vom Drucke des Lasters sich FREY
ALLE Wir lieben uns/Ihr liebet als Brüder
  euch ewig dem redlichen Bunde getreu.
   
Kampf-Musik