| Abschnitte | Rolle(n) | Text |
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| 6218-6523 1. Akt | Libretto von Gottfried Stommel, frei nach Goethes Fragment „Der Zauberflöte zweyter Theil“. | |
| 6524-6667 2. Akt | Markierungen: | |
| 6668-6926 3. Akt | Grün = Original Goethe-Text | |
| Gelb = leicht abgewandelt von Stommel | ||
| Ohne Markierung = Stommel | ||
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| 1-0 Ouvertüre | ||
| T. 16-35 = 118-137 | ||
| 1-1 Priesterchor | Sarastro | Chor der Priester | Wir wandeln in seligen Tagen |
| und preisen die ewige Macht, | ||
| wir haben mit frommem Behagen | ||
| den Freuden der Erde entsagt, | ||
| doch jährlich senden wir Einen | ||
| hinaus in die Lebensschlacht, | ||
| der soll mit den Traurigen weinen, | ||
| wie er froh mit den Frohen gelacht! | ||
| Tamino | Vor unsrer Pforte steht ein Bruder, | |
| zurückgekehrt von seiner Erdenwallfahrt, | ||
| er sendet hier das wohlbekannte Pfand | ||
| zum Zeichen dir, dass er noch würdig ist, | ||
| in unsrer Mitte wieder zu erscheinen. | ||
| Sarastro | Tamino, Dank! | |
| Klar ist der Talisman, | ||
| und reines Feuer sprühet aus dem Stein. | ||
| Er gäbe trüben Schein, | ||
| wär‘ unser Bruder eines Fehls bewusst, | ||
| drum geh, und führe ihn heran. | ||
| In jedem Jahr bestimmt das Loos, | ||
| wer von den Brüdern uns verlässt, | ||
| um als ein Pilger in die Welt zu ziehn. | ||
| Wir lernen hier in tiefem Schweigen | ||
| Ins eigene Herz hernieder sehn, | ||
| wir suchen in stillem Neigen, | ||
| der Gottheit Sprache zu verstehn. | ||
| Doch was die Welt in Banden schlägt, | ||
| und was die kämpfende befreit, | ||
| was sie in Lust und Schmerz beweget, | ||
| das lehret nicht die Einsamkeit. | ||
| Drum wählt die Weisheit, die uns bindet, | ||
| alljährlich den, der Ihr gefällt, | ||
| dass er der Erde Leid empfindet | ||
| und schickt ihn indie weite Welt. | ||
| Pilger | Heil dir, Sarastro! Heil Euch, Brüder! | |
| Chor der Priester | Heil dir! | |
| Sarastro | Du kehrst zurück mit reinem Willen, | |
| wie uns willkommen, bleibe hier! | ||
| Nun muss sich das Geschick erfüllen. | ||
| Es tauscht ein Anderer mit Dir. | ||
| Chor der Priester | Wir wandeln in seligen Tagen | |
| und preisen die ewige Macht, | ||
| wir haben mit frommem Behagen | ||
| den Freuden der Erde entsagt, | ||
| doch jährlich senden wir Einen | ||
| hinaus in die Lebensschlacht, | ||
| der soll mit den Traurigen weinen, | ||
| wie er froh mit den Frohen gelacht! | ||
| Sarastro | Mich traf das Loos, ich zaudre nicht, | |
| und folg‘ dem Rufe meiner Pflicht. | ||
| Chor der Priester | Ihn traf das Loos, er folgt dem Rufe der Pflicht. | |
| Sarastro | Ich muss in’s Leben nun hinuntersteigen, | |
| in Thaten zu bewähren, was uns eigen. | ||
| Ja meine Ahnug sagt es klar: | ||
| „Die Gottheit prüfet in Gefahr.“ | ||
| Chor der Priester | Sarastro, bleib zurück! Bleib zurück! | |
| Sarastro | Nein, Brüder, haltet ein! | |
| Die Pflicht gebeut, allein, | ||
| sie soll uns heilig sein. | ||
| Der Feinde Hohn, | ||
| ihr mächtiges Droh’n | ||
| zerschlägt das Geschick. | ||
| Weh mir, blieb ich zurück. | ||
| Chor der Priester | Erschallet, dumpfe Klagen, | |
| nicht herrscht in heiligen Tagen | ||
| Sarastro’s Götterwort. | ||
| In ihren höchsten Pflichten | ||
| Die Welt zu unterrichten | ||
| Zieht er nun fort. | ||
| Sarastro | Leb‘ wohl, mein Sohn, lebt wohl, ihr Söhne, | |
| bewahrt der Weisheit hohe Schöne, | ||
| ich gehe nun vom heilig lieben Ort. | ||
| Tamino | O Vater, geh nicht fort! | |
| Hör auf der deinen Wort, | ||
| es ist um uns geschehn | ||
| fehlt uns dein Herrscherwort. | ||
| Sarastro | Halt ein, die Pflicht gebeut allein, | |
| sie soll uns heilig sein. | ||
| Mir ward bei euch, ihr Brüder | ||
| das Leben nur ein Tag. | ||
| werft euch in Demut nieder, | ||
| was auch der Gott gebieten mag. | ||
| Lebt wohl, lebt wohl ihr Brüder. | ||
| 1-2 Monostatos | Königin | Monostatos | Erhebet und preiset, |
| Gefährten, unser Glück! | ||
| Wir kommen im Triumphe | ||
| Zur Göttin zurück. | ||
| Wir wirkten verstohlen, | ||
| Wir schlichen hinan; | ||
| Doch was sie uns befohlen, | ||
| ist halb nur getan. | ||
| Chor der Mohren | Erhebet und preiset, | |
| Gefährten, unser Glück! | ||
| Wir kommen im Triumphe | ||
| Zur Göttin zurück. | ||
| Monostatos | O Göttin! die du in den Grüften | |
| Verschlossen mit dir selber wohnest, | ||
| Bald in den höchsten Himmelslüften, | ||
| Zum Trutz der stolzen Lichter, thronest, | ||
| O höre deinen Freund! höre deinen künftigen Gatten! | ||
| Was hindert dich, allgegenwärtige Macht, | ||
| Was hält dich ab, o Königin der Nacht! | ||
| In diesem Augenblick uns hier zu überschatten. | ||
| Die Königin | Wer ruft mich an? | |
| Wer wagt's mit mir zu sprechen ? | ||
| Wer diese Stille kühn zu unterbrechen? | ||
| Ich höre nichts – so bin ich denn allein! | ||
| Die Welt verstummt um mich, so soll es sein. | ||
| Woget ihr Wolken hin, | ||
| Decket die Erde, | ||
| Daß es noch düsterer, | ||
| Finsterer werde! | ||
| Schrecken und Schauer, | ||
| Klagen und Trauer | ||
| Leise verhalle bang, | ||
| Ende den Nachtgesang | ||
| Schweigen und Tod. | ||
| Monostatos + Chor der Mohren | Vor deinem Throne hier | |
| Liegen und dienen – | ||
| Die Königin | Seid ihr Getreuen mir | |
| Wieder erschienen? | ||
| Monostatos | Ja, dein Getreuer | |
| Geliebter, er ist's. | ||
| Die Königin | Ist die Rache vollbracht? Ist sie vollbracht? | |
| Monostatos | Göttin, sie ist’s, | |
| Die Königin | Schlängelt, ihre Blitze, | |
| Mit wütendem Eilen, | ||
| Rastlos, die lastenden | ||
| Nächte zu teilen! | ||
| Strömet, Kometen, | ||
| Am Himmel hernieder! | ||
| Wandelnde Flammen | ||
| Begegnet euch wieder, | ||
| Leuchtet der hohen | ||
| Befriedigten Wut! | ||
| Monostatos | In solcher feierlichen Pracht | |
| Wirst du nun bald der ganzen Welt erscheinen; | ||
| Ins Reich der Sonne wirket deine Macht. | ||
| Pamina und Tamino weinen; | ||
| Ihr höchstes Glück ruht in des Grabes Nacht. | ||
| Die Königin | Ist endlich nun ihr Sohn in meinen Händen? | |
| Taminos Kind? | ||
| Monostatos | Noch nicht; doch werden wir's vollenden. | |
| Die Königin | Noch nicht in meiner Hand? was habt ihr denn gethan? | |
| O Göttin sieh uns gnädig an. | ||
| Ein Flor bedeckt den Königsthron, | ||
| schwer traf dein Fluch Tamino’s Sohn. | ||
| Vernimm! Der schönste Tag entstieg des Ostens Meer, | ||
| da schlichen wir in dem Palast umher. | ||
| Zum Tempel wallt der Hof. | ||
| Wir öffnen ungesäumt den goldnen Sarg, | ||
| den du uns übergeben, | ||
| die Finsterniss entströmt, umhüllet alles Leben, | ||
| ein Jeder tappt und schwankt und träumt, | ||
| die Mutter hat des Anblicks nicht genossen, | ||
| der Vater sah nicht mehr das holde Kind, | ||
| mit Feuerhand ergreif‘ ich es geschwind, | ||
| in deinen goldnen Sarg wird es sogleich verschlossen, | ||
| Und immer finstrer wird die Nacht, | ||
| In der wir ganz allein mit Tigeraugen sehen; | ||
| Doch ach! da muß, ich weiß nicht welche Macht, | ||
| Mit strenger Kraft uns widerstehen. | ||
| Der goldne Sarg wird schwer – | ||
| Chor der Mohren | Wird schwerer uns in Händen. | |
| Monostatos | Wird schwerer, immer mehr und mehr! | |
| Wir können nicht das Werk vollenden. | ||
| Chor der Mohren | Er zieht uns an den Boden hin. | |
| Monostatos | Dort bleibt er fest und läßt sich nicht bewegen. | |
| Gewiß! es wirkt Sarastros Zaubersegen. | ||
| Chor der Mohren | Wir fürchten selbst den Bann und fliehn. | |
| Die Königin | Ihr Feigen, das sind eure Taten? | |
| Mein Zorn – | ||
| Chor der Mohren | Halt ein den Zorn, o Königin! | |
| Monostatos | Mit unverwandtem klugem Sinn | |
| Drück' ich dein Siegel schnell, das niemand lösen kann, | ||
| Aufs goldne Grab und sperre so den Knaben | ||
| Auf ewig ein. | ||
| Die Königin | So mögen sie den starren Liebling haben! | |
| Da mag er ihre Sorge sein! | ||
| Monostatos | Zwar weiß ich, als wir uns entfernt, | |
| Ist federleicht der Sarkophag geworden. | ||
| Sie bringen ihn dem brüderlichen Orden, | ||
| Der, still in sich gekehrt, die Weisheit lehrt und lernt. | ||
| Nun muß mit List und Kraft dein Knecht aufs neue wirken! | ||
| Selbst in den heiligen Bezirken | ||
| Hat noch dein Haß, dein Fluch hat seine Kraft. | ||
| „Wenn je die Eltern in sein Antlitz sehen, | ||
| dann wird ihr Sohn hinweggerafft, | ||
| ein Augenblick vollendet sein Geschick.“ | ||
| Die Königin | So sei’s!, So sei’s! Er sterbe! | |
| Verwandlungsmusik | ||
| 1-3 Frauenchor | Tamino | Frauenchor | In stiller Sorge wallen wir |
| Und trauern bei der Lust; | ||
| wir tragen wohl des Glückes Zier, | ||
| Und Kummer drückt die Brust. | ||
| O schlafe sanft, o schlafe süß, | ||
| Du längst erwünschter Sohn! | ||
| Du steigst aus tieger Finsterniss | ||
| auf des Vaters Thron. | ||
| Tamino | O wandelt fort und stehet niemals stille, | |
| das ist Sarastro’s heiliger Wille, | ||
| vertrau auf ihn, gehorchet blind, | ||
| so lang ihr wandelt, lebt das Kind. | ||
| Frauenchor | In stiller Sorge wallen wir | |
| Und trauern bei der Lust; | ||
| wir tragen wohl des Glückes Zier, | ||
| Und Kummer drückt die Brust. | ||
| Tamino | Weh mir, da ziehn sie hin, | |
| mit ihnen all mein Glück, mein einzig Glück. | ||
| Dämmernd nahte schon der Morgen, | ||
| in Aurora’s lichter Schöne, | ||
| als das Heer der schwarzen Sorgen | ||
| hüllt in Nacht die Freudenscene. | ||
| Vor der Mutter wildem Hassen | ||
| Will mein zartes Glück erblassen, | ||
| ach und doppelt wird geliebt, | ||
| was Gefahr und Tod umgiebt | ||
| Frauenchor | Ach und doppelt wird geliebt, | |
| was Gefahr und Tod umgiebt | ||
| Tamino | Ich höre sie, die meinen Liebling tragen, | |
| o unbarmherzigste der Plagen. | ||
| Weh mir, er ist verloren, | ||
| zum Tod ward er geboren. | ||
| Was nützen alle Klagen, | ||
| was Dulden und Entsagen, | ||
| was soll mit Weisheit noch und Pflicht? | ||
| Umsonst hab ich gelitten, | ||
| umsonst, umsonst hab‘ ich gestritten, | ||
| umsonst, der Weisheit Lehren helfen nicht! | ||
| Ihr Götter, Götter, seid Ihr taub, | ||
| gestattet Ihr Gewalt und Raub? | ||
| Lasst Ihr den Edlen denn verderben, | ||
| soll Hass nur leben, Liebe sterben? | ||
| O gebt ein Zeichen mir, ein Zeichen, | ||
| dass mein Gebet, dass meine Qualen | ||
| Euch erreichen. | ||
| O hört, auf meinen Knieen beschwör‘ ich Euch: | ||
| Den Sieg des Lichts bezeugt in Eurem Reich! | ||
| O Thor, Thor, blöder Thor! | ||
| Klagst du dem Himmel vor, | ||
| er hört dich nicht, verflucht, verflucht sei das Licht. | ||
| Chor der Geister. | Sohn, Sohn, her zu mir, Sohn! | |
| Kehr zurück, kehr zurück zu der Nacht, | ||
| zu der Mutter Glück! | ||
| Tamino | Mutter, Mutter im Wolkenriss, | |
| dein bin ich wieder, Finsterniss. | ||
| 1-4 Sarastro | Tamino | Sarastro | Tamino! |
| Tamino | Wer ruft mich? | |
| Sarastro | Tamino! Steh auf, und sei ein Mann! | |
| Chor der Priester | Wer will eifern wider das Licht? | |
| Oder recken die frevelnde Hand? | ||
| Wer will höhnen das ewige Gericht? | ||
| Wer will löschen den heiligen Brand? | ||
| Wer erschlägt es mit Schwert und Gewicht? | ||
| Denn es herrscht über Meer und Land. | ||
| Sarastro | Sei nur stille, Götterwille | |
| Hat auch dich ja ausersehn, | ||
| und auch dieses Leides Fülle | ||
| wird an dir vorüber gehen. | ||
| Tamino | O sagt mir, lebt noch mein verschloss'nes Glück? | |
| Bewegt sich's noch an seinem Zauberplatze? | ||
| O gebt mir Hoffnung zu dem Schatze! | ||
| O gebt mir bald mein Kind zurück! | ||
| Sarastro | Ihr Götter! Schützt das Kind auf wunderbare Weise! | |
| Erquickt's mit eurem Trank, nährt es mit eurer Speise. | ||
| Und du beweise deine Treue, | ||
| ein männlich Handelnder hinfort! | ||
| Bald rettet uns mit heil'ger Weihe | ||
| Der Götter lösend Zauberwort. | ||
| Chor der Priester | Wer will eifern wider das Licht? | |
| Oder recken die frevelnde Hand? | ||
| Wer will höhnen das ewige Gericht? | ||
| Wer will löschen den heiligen Brand? | ||
| Wer erschlägt es mit Schwert und Gewicht? | ||
| Denn es herrscht über Meer und Land. | ||
| 1-5 Duett Papageno | Papagena | Papagena | Was hast du denn, mein liebes Männchen? |
| Papageno | ||
| Ich bin verdrießlich, laß mich gehn! | ||
| Papagena | Bin ich denn nicht dein liebes Hennchen? | |
| Magst du denn mich nicht länger sehn? | ||
| Papageno | Ich bin verdrießlich! bin verdrießlich! | |
| Papagena | Er ist verdrießlich! ist verdrießlich. | |
| Die ganze Welt ist nicht mehr schön. | ||
| Beide | Die ganze Welt ist nicht mehr schön. | |
| Papageno | Was hast du denn, mein liebes Weibchen? | |
| Papagena | Ich bin verdrießlich, laß mich gehn! | |
| Papageno | Bist du denn nicht mein süßes Täubchen? | |
| Will unsre Liebe schon vergehn? | ||
| Papagena | Ich bin verdrießlich! bin verdrießlich. | |
| Papageno | Ich bin verdrießlich! bin verdrießlich! | |
| Beide | Was ist uns beiden nur geschehn? | |
| Warum, ach, sind wir denn nicht vergnügt? | ||
| Wir wüssten gern, woran es liegt? | ||
| Die Zauberflöte schafft so viel, | ||
| so lieblich tönt das Glockenspiel, | ||
| die Hasen laufen auf den Tisch, | ||
| die Netze sind voll Aal und Fisch, | ||
| die Quelle giebt uns kühlen Wein | ||
| und unser sind die Vögelein! | ||
| Papagena | Ach, aber ach, was man am meisten liebt… | |
| Beide | Drum sind wir Beide so betrübt? | |
| Papagena | Es ist kein Wunder! | |
| Papageno | Freilich kein Wunder! | |
| Papagena | Es fehlt uns, | |
| Papageno | Ja, leider fehlen uns…. | |
| Wir sind doch recht unglücklich | ||
| Ja, zu beklagen. | ||
| Beide | Wir könnten froh und glücklich sein | |
| Und leiden Beide grosse Pein. | ||
| Nach den lieben, kleinen, schönen, Pa- | ||
| Papa-, | ||
| Papagena | Ach der Schmerz wird mich noch tödten. | |
| Papageno | Ich mag auch nicht länger flöten. | |
| Papagena | Denke nur, sie wären da, | |
| hüpften artig hier herum, | ||
| her zu mir und um und um | ||
| und ich lehrte sie: „Papa!“ | ||
| Papageno | Erst ein kleiner Papageno, | |
| Papagena | Dann eine kleine Papagena, | |
| Papageno | Dann wieder einen Papageno, | |
| Papagena | Nein lieber eine Papagena, | |
| Beide | Papageno, Papagena! | |
| Ach, wer stillet das Verlangen, | ||
| alles ist so ernst und grau! | ||
| Papageno | Hätt‘ ich mich doch aufgehangen? | |
| Papagena | Wär‘ ich wieder eine alte Frau. | |
| Beide | Ach! | |
| Chor | Ihr guten Geschöpfe | |
| Was trauert ihr so? | ||
| Ihr lustigen Tröpfe | ||
| Seid heiter und froh! | ||
| Papageno | Aha! Aha! | |
| Papagena | Horch, welcher Sang? | |
| Wie süß er klang. | ||
| Beide | Es klingen die Felsen, | |
| sie singen ins Thal, | ||
| so klangen, so sangen | ||
| sie früher einmal. | ||
| Papageno | Ei sag‘, was ruft der Fels? | |
| Papagena | Merk‘ auf, ich sing‘ es dir: | |
| Papagena+Chor | Erfreut Euch des Lebens, | |
| geniesset der Ruh‘, | ||
| Euch geben die Götter | ||
| Papageno | Nun, was geben die Götter? | |
| Die Pa, Pa, Pa? | ||
| Die Papagenos? | ||
| Papagena+Chor | Pa, Pa, Pa, Papa! | |
| Die Papagenas? | ||
| Euch geben die Götter die Kinder dazu. | ||
| Papagena | Euch geben die Götter die Kinder dazu. | |
| Papageno | Ha, nun lasst uns fröhlich singen, | |
| alle Sorgen sind vorbei; | ||
| lass das Glockenspiel erklingen | ||
| zu der Flöte Melodei, | ||
| denn das Alles hilft nicht viel, | ||
| ohne Flöt‘ und Glockenspiel. | ||
| Doch zuerst ein Gläschen Wein, | ||
| das soll uns gesegnet sein. | ||
| Ha, das schmeckt, ha das schmeckt | ||
| Nun zur Arbeit, dass es fleckt. | ||
| Papagena | Wolle, grosser Geist des Lichts, | |
| über uns erscheinen, | ||
| ach, uns Armen fehlt ja nichts, | ||
| als die lieben Kleinen. | ||
| Papageno | Sage doch auch gleich dabei | |
| Wen’ger nicht alls eins, zwei, drei! | ||
| Papagena | Ja, ach ja, das bitten wir, | |
| gieb uns wen’ger nicht als vier. | ||
| Papageno | Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, | |
| ei das ist uns nicht zu viel, | ||
| acht neun, zehn, elf, zwölf der Lieben, | ||
| ist ja wahres Kinderspiel. | ||
| Papagena | Nun ein Dutzend soll mit recht sein | |
| Aber wahrlich Keines mehr. | ||
| Papageno | Dreizehn, vierzehn, fünfzehn, sechzehn, | |
| tanzten sie erst um uns her, | ||
| siebzehn, achtzehn, | ||
| Papagena | Nein halt ein | |
| Papageno | Neunzehn, zwanzig. | |
| Papagena | Nein, nein, nein, nein, nein, nein. | |
| Beide | Brauner, blonder Ringelreihn, | |
| lauter holde Kinderlein | ||
| ha, ha, ha, ha, | ||
| Papagena | nein, nein,nein, nein, | |
| es dürfen keine zwanzig sein! | ||
| Beide | Brauner, blonder Ringelreihn, | |
| lauter holde Kinderlein | ||
| ha, ha, ha, ha, | ||
| Papagena | nein, nein,nein, nein, | |
| es dürfen keine zwanzig sein! | ||
| Brauner, blonder Ringelreihn, | ||
| lauter holde Kinderlein | ||
| Papageno | Jetzo zähl ich selber auf! | |
| Papagena | Gieb nur acht, es wächst der Hauf! | |
| Wolle, grosser Geist des Lichts, | ||
| über uns erscheinen, | ||
| ach, uns Armen fehlt ja nichts, | ||
| als die lieben Kleinen. | ||
| Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, | ||
| ei das ist uns nicht zu viel, | ||
| acht neun, zehn, elf, zwölf der Lieben, | ||
| ist ja wahres Kinderspiel. | ||
| Nun ein Dutzend soll mit recht sein | ||
| Aber wahrlich Keines mehr. | ||
| Dreizehn, vierzehn, fünfzehn, sechzehn, | ||
| tanzten sie erst um uns her, | ||
| siebzehn, achtzehn, | ||
| Nein halt ein | ||
| Neunzehn, zwanzig. | ||
| Brauner, blonder Ringelreihn, | ||
| lauter holde Kinderlein | ||
| ha, ha, ha, ha, | ||
| nein, nein,nein, nein, | ||
| Papagena | es dürfen keine zwanzig sein! | |
| Papageno | Nein, nein, nein, nein, nein, nein. | |
| DREIundzwanzig, VIERundzwanzig, | ||
| FÜNFundzwanzig, SECHSund…. | ||
| Papagena | Halt! | |
| Papageno | Weh mir! [zitternd] Es naht ein Unhold, | |
| nie, nie, spürt‘ ich es so in meinem Knie. | ||
| O Geist des Lichts, | ||
| ich will ja gern bescheiden sein, | ||
| halt‘ du nur Unheil fern. | ||
| Papagena | Aus dunkelm Waldrevier, von trauten Plätzen, | |
| kommt allerlei Gethier, uns zu ergötzen. | ||
| Papageno | Quack, quack, quack, quack, quack, quack, quack, quack, quack, quack, quack, quack, quack. | |
| 1-6 Ballet N° 1. (Eiertanz) | ||
| 1-7 Ballet N° 2. Ländler | ||
| 1-8 Die 3 Genien | Die drei Genien. | Aus gold’nem Wolkenthore |
| Gehst strahlend tu uns auf, | ||
| o liebliche Aurore, | ||
| zum jungen Lebenslauf. | ||
| Papagena | Nein, ich halt es nicht mehr aus, | |
| voll von Kindern wird das Haus. | ||
| Aurora | Papageno! | |
| Papageno | Ei, der bin ich, liebes Mäuschen! | |
| Aurora | Papagena! | |
| Papagena | Schier zu klein wird unser Häuschen! | |
| 1-9 Aurora | Aurora | Ich lag vom Traum befangen |
| In süsser Schlummernacht, | ||
| da kam der Tag gegangen, | ||
| und ich bin aufgewacht. | ||
| O nehmt im Glanz des Lenzen | ||
| Das Pfand der Liebe auf, | ||
| und Dank wird Euch bekränzen | ||
| den späten Lebenslauf. | ||
| Papageno | Sein eigen Kind verstossen, das wäre ja Doppelselbstmord im Rückfall. | |
| Grosse Freude kam in’s Haus, | ||
| weiss nicht mehr, wo ein, wo aus. | ||
| Papagena | Voll von Kindern wird das Haus, | |
| dieses Eine söhnt mich aus. | ||
| Papageno | Ei, wie sind sie nett und niedlich, | |
| friedlich, gütlich, unterschiedlich, gemüthlich, südlich, | ||
| ei, wie sind sie nett und niedlich. | ||
| Papageno+Papagena | Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, | |
| ach ja, sieben schlank und fein, | ||
| doch dabei wirdnicht geblieben, | ||
| acht, neun, zehne, müssens sein; | ||
| zweimal zehn und zweimal viere | ||
| und der letzte liebe Schatz, | ||
| alle gehen durch die Thüre, | ||
| haben in dem Hüttchen Platz. | ||
| Ist es auch ein wenig klein, | ||
| alle Kinder gehen hinein. | ||
| Brauner, blonder Ringelreihn, | ||
| lauter holde Kinderlein | ||
| ha, ha, ha, ha, | ||
| Act II | ||
| 2-0 Einleitung | ||
| 2-1 Frauenchor | Frauenchor | Wir wandeln still und dauern, |
| bis dich der Himmel ruft; | ||
| wir klagen und wir trauern | ||
| an deiner frühen Gruft. | ||
| Wann wird die Nacht sich enden, | ||
| dir armen Königssohn, | ||
| wann trägt auf goldenen Händen | ||
| der Tag dich auf den Thron. | ||
| 2-2 Pamina | Pamina | Mein armes Kind gebannt in kalten Stein! |
| O könnt‘ ich eine Marmorsäule sein. | ||
| O könnt‘ ich wie ein Vögelein | ||
| Bei ihm in diesen Mauern wohnen! | ||
| Die wilde Rose soll umspinnen | ||
| Mit Blüth‘ und Duft das Säulendach | ||
| Mein armer Liebling ahn‘ darinnen, | ||
| dass hier die Liebe für ihn wach‘. | ||
| Kann er des Lenzes Pracht nicht sehen, | ||
| nicht athmen seine goldene Luft, | ||
| soll Lenzesgruss doch niederwehen | ||
| zu ihm in seine kalte Gruft. | ||
| Kann er der Mutter Lied nicht lauschen, | ||
| das oft in seine Träume klang, | ||
| soll heimlich ihn der Wald umrauschen | ||
| mit seinem süssen Schlummersang. | ||
| 2-3 Pamina, Sarastro, Tamino | Tamino | Pamina, du mein einzig Glück, |
| ein süsser Trost blieb uns zurück. | ||
| Sarastro | Seid treu und standhaft in Gefahr, | |
| und harret gläubig eurer Zeit, | ||
| es hat der Herr der Ewigkeit | ||
| keins seiner Kinder noch verloren, | ||
| das immer fein geduldig war. | ||
| Ein Mägdelein ist schon geboren, | ||
| das künftig euren Sohn befreit, | ||
| drum‘ seid in Kummer nicht verloren | ||
| und harrt geduldig eurer Zeit. | ||
| 2-4 Frauenchor | Frauenchor | Wir wandeln still und dauern, |
| bis dich der Himmel ruft; | ||
| wir klagen und wir trauern | ||
| an deiner frühen Gruft. | ||
| Wann wird die Nacht sich enden, | ||
| dir armen Königssohn, | ||
| wann trägt auf goldenen Händen | ||
| der Tag dich auf den Thron. | ||
| 2-5 Königin+Damen | Erste Dame | Nichts beugt den Wipfel |
| des stolzen Geists der Königin, | ||
| doch friedlos ist ihr Herz, | ||
| die Rache waltet drin‘ | ||
| und hüllt es ein wie Nacht | ||
| das ungebrochene Erz. | ||
| 3 Damen | Weh‘ uns, Weh‘! | |
| Sie erscheint im Zorn, | ||
| weh‘ uns, weh‘ uns. | ||
| Königin | Zur Rache empor! | |
| Den jahrelangen Fluch | ||
| abwendet von der Nacht! | ||
| Mir frisst das Herz Sarastros Sieg! | ||
| Viel lieber geb‘ ich meinen Thron, | ||
| den schimmernden in schwarzer Tiefe auf, | ||
| und wandelte mich selbst in Sterblichkeit, | ||
| als dass ich fügsam duldete die Schmach, | ||
| zur Rache empor. | ||
| 3 Damen | Wehe Sarastro, wehe dem Frechen, | |
| stolze Verachtung duldet kein Weib. | ||
| Sarastro | Königin! | |
| Königin | Welcher Ruf! | |
| Sarastro | Königin, hör‘ mich! | |
| Königin | ||
| Ich höre dich, wer bist du! | ||
| 2-6 Königin+Sarastro | Sarastro | Ein Pilger dieser Erde und ein König. |
| Ein Diener der Gerechtigkeit. | ||
| Königin | So diene mir, der Nacht! | |
| Sarastro | Ich diene dir, denn Wahn hat dich befallen. | |
| Königin | Schmerz nenn‘ es, nimmer Wahn. | |
| Sarastro | ||
| Ich heile ihn. | ||
| Königin | Wohlan. | |
| Sarastro | Was eiferst du so sinnlos wider eigenes Blut? | |
| O Königin! Lass dich von mir beschwören, | ||
| erweiche deinen Herrschersinn, | ||
| lass dich von Rache nicht bethören! | ||
| Viel stärker ist der Liebe Band, | ||
| sie herrschet über Meer und Land. | ||
| Königin | Nein, nein, ich will nicht hören. | |
| Sarastro | Das holde Kind soll nie das Leben schauen, | |
| nie dieser Erde Bütenauen! | ||
| Von Zorn und Rache bist du blind, | ||
| erwürgst dein eigen Enkelkind, | ||
| lass ab von Rache, liebe nur, | ||
| es folgt das Glück der Liebe Spur. | ||
| Königin | Schweig‘, schweig‘, es muss verderben! | |
| Sarastro | O Königin, es darf nicht sterben! | |
| Hier fleh‘ ich um des Kindes Glück, | ||
| der Welt, dir selbst, gieb‘ es zurück. | ||
| Königin | Wie wundersam tönt dieses Mannes Wort, | |
| um seine Schläfen steht ein lichter Schein, | ||
| gewaltig zieht mich seine Rede fort. | ||
| Sarastro | Du scheinst so gut, o wag‘ es auch zu sein, | |
| des Lebens glück wirkt Tugend ganz allein. | ||
| Bezwing dein Herz und beuge dich der Pflicht. | ||
| Königin | Halt ein! | |
| Ich will dir gerne folgsam sein, | ||
| deien Wort ist wie der frische Thau, | ||
| der mild erquickend niederregnet. | ||
| In trinkt mein Herze wie die Au, | ||
| wenn sie des Himmels Huld gesegnet, | ||
| O lass mich hören, was es spricht, | ||
| verweig’re deine Lehre nicht. | ||
| Sarastro | Mit starkem demuthsvollem Sinn, | |
| auf deinen Szepter schreib: | ||
| „Ich dien‘.“ | ||
| Bezwing dein Herz und beuge dich der Pflicht! | ||
| Königin | Was nennst du Pflicht, sag‘ an! | |
| Sarastro | Zu fliehn des Herzens eiteln Wahn, | |
| und des Gesetzes Willen, | ||
| dem höchsten Herren unterthan, | ||
| in Demuth zu erfüllen. | ||
| Ein Thäter seines ewigen Worts, | ||
| ein Held, ein Streiter heiligen Orts. | ||
| Königin | O lass mich in den Orden treten, | |
| in welchem du der Meister bist, | ||
| damit in brünstigen Gebenen | ||
| die Seele ihres Grams vergisst. | ||
| O lass mich einmal noch beglücken, | ||
| wodurch ich einst so glücklich war, | ||
| an’s Herze Ruh‘ und Frieden drücken, | ||
| das blond holdselige Zwillingspaar. | ||
| Du giebst mir neuen Muth zum Leben, | ||
| vertrauend fass‘ ich deine Hand, | ||
| auf meinen Thron will ich dich heben, | ||
| brichst du des Feindes Widerstand. | ||
| Doch sprich, was soll ich thun? | ||
| Sarastro | ||
| Lass allen Hader ruhn, | ||
| vergieb Sarastro, deinem Feind! | ||
| Königin | Wie? War es so gemeint, | |
| das nennst Du Pflicht? Nein, nein! | ||
| Nie werde ich verzeihn, | ||
| nur dieses ford’re nicht. | ||
| Sarastro | ||
| Vergieb Sarastro, deinem Feind, | ||
| lass allen Hader ruhn. | ||
| Königin | Sieh mich zu deinen Füssen, | |
| mich beuget höhere Macht, | ||
| dem Herzen sei entrissen, | ||
| was heimlich es bewacht, | ||
| du harter Mann, hier sieh‘ mich an: | ||
| „Ich liebe dich.“ | ||
| Ich liebe dich mit einer Lieb‘, | ||
| die mehr ist, als der sündige Trieb, | ||
| mit einer Liebe heilig hehr, | ||
| viel tiefer, als das tiefe Meer, | ||
| viel weiter als der Ocean, | ||
| viel reiner als des Himmels Plan, | ||
| denn Nichts ist ihr auf Erden gleich. | ||
| So liebt die Lieb‘ im Himmelreich. | ||
| Willst du mein Retter sein? | ||
| Mich von Srastro kühn befrein? | ||
| An seiner Statt erheb‘ ich dich.. | ||
| Doch an Sarastro räche mich! | ||
| Sarastro | ||
| Wie paarest du doch Hass und Liebe, | ||
| die heiligen und unheiligen Triebe, | ||
| nein, nein, gehorch‘ der Pflicht allein! | ||
| Du sollst Pamina’s Kinde Leben, | ||
| und deinem Feind Versöhnung geben. | ||
| Königin | Weh‘ mir! Wie doch verkennst du mich! | |
| Du weisst nicht, was geschehn, | ||
| und wüsstest du’s, du sagtest ewig: „Nein!“ | ||
| Aus der Alben Geschlecht | ||
| mit des Hasses Kraft, | ||
| mit der Liebe Gewalt, | ||
| eine Tochter der Nacht, | ||
| ward ich gezeugt. | ||
| Tief wie der Stein, | ||
| der im Schachte wächst, | ||
| wie das Erz, so alt ist der Kampf | ||
| mit den Geistern des Lichts. | ||
| Rache Sarastro, Tod ihm, Verderben! | ||
| Schwarzes Gewölk, bedräu‘ seinen Schritt! | ||
| Herbei! Herbei! Herbei, ihr nächtlichen Geister, | ||
| Meine Getreuen, Ihn zu bedräuen, strömet herbei! | ||
| Chor der Erdgeister | Rache Sarastro! Tod ihm Verderben! | |
| Rache und Tod! | ||
| Königin | Hörst du sie rufen? | |
| Sarastro | O höre, willst du um Sarastro’s Leben | |
| Dem Kind den Odem wiedergeben? | ||
| Sarastro steht in meiner Hand. | ||
| Königin | In deiner Hand Sarastro, mein Feind? | |
| O wertvoller Freund, vom Himmel gesandt! | ||
| Hör mein Gelübde, das heilig ich halte: | ||
| „Es lebe das Kind, | ||
| Tamino herrsche im Reiche des Lichts. | ||
| Der uralte Fluch schwinde dahin, | ||
| in Frieden walte Jeder in seinem Reich. | ||
| Aber Sarastro sterbe den Tod. | ||
| Chor der Erdgeister | Rache Sarastro! Tod ihm Verderben! | |
| Rache und Tod! | ||
| Königin | Hörst du sie rufen? | |
| Sarastro | O lass noch einmal dich beschwören, | |
| unserm Reiche zugehören, | ||
| wirf ab der Erde Leidenschaft! | ||
| Königin | Nein, nie, die Rache sei mein! | |
| Hör mein Gelübde, das heilig ich halte: | ||
| „Es lebe das Kind, | ||
| Tamino herrsche im Reiche des Lichts. | ||
| Der uralte Fluch schwinde dahin, | ||
| in Frieden walte Jeder in seinem Reich. | ||
| Aber Sarastro sterbe den Tod. | ||
| Schon sandt‘ ich hin als Boten | ||
| Die Blitze, die rothen, | ||
| den stürmenden Wind, | ||
| schon lebet das Kind. | ||
| Sarastro | So habe deinen Willen, | |
| den Rachedurst zu stillen, | ||
| wie in der Vollmondnacht | ||
| das Sühneopfer dargebracht. | ||
| Königin | O eile zur That und lasse erblassen, | |
| den Alle wir hassen, der Schatten der Nacht | ||
| bring‘ ihm den Tod! | ||
| Chor der Erdgeister | Heil dem Erretter, dem schützenden Hort! | |
| Rache Sarastro! Tod ihm, Verderben. | ||
| Akt III | ||
| 3-0 Einleitung | ||
| 3-1 Papagena, Aurora, Phöbus | Papageno | Nein, ich geh‘ nicht weiter, hu! |
| Mich packts wieder bis zum Schuh! | ||
| Zwischen diesen weissen Steinen | ||
| Soll das Königskind erscheinen, | ||
| bei des Mondes erstem Licht. | ||
| Hu, hu, hu, da bleib‘ ich nicht! | ||
| Von Geburt hab‘ ich den Schreck‘, | ||
| ach ich wollt‘ ich wär ein Schneck! | ||
| Würde in mein Häuschen kriegen, | ||
| möchte‘ die Welt zum Teufel fliegen, | ||
| ei, was kümmert mich der Spass. | ||
| Hu, hu, hu, was ist denn das? | ||
| Aurora | Klinge, Glöcklein, klinge, | |
| in der lieben Nacht, | ||
| dass das Werk gelinge | ||
| deiner treuen Magd. | ||
| Zauber soll ich lösen, | ||
| nach Sarastro’s Wort | ||
| alle Macht des Bösen | ||
| singt das Glöcklein fort. | ||
| Papageno | Nein, ich bleib‘ nicht länger, | |
| hu, mich packts wieder bis zum Schuh! | ||
| Hinter diesen weissen Steinen | ||
| Woll das Königskind erscheinen, | ||
| bei des Mondes bleichem Licht. | ||
| Hu, hu, hu, da bleib‘ ich nicht. | ||
| Aurora | Klinge, Glöcklein, klinge, | |
| in der lieben Nacht, | ||
| dass das Werk gelinge | ||
| deiner treuen Magd. | ||
| Ei, welch‘ ein schönes Bild, | ||
| wie herrlich glanzerfüllt. | ||
| Sprich, lebst du? Sendet dich der Himmel mir als Gespieln? | ||
| Phöbus! | ||
| Ich rief dich oft mit diesem süssen Namen, | ||
| ist dir Aurora keine Antwort wert? | ||
| Phöbus | Aurora! | |
| Noch bin ich tiefem Traume hingegeben, | ||
| noch ist mir Alles trübe ausser dir. | ||
| Ja, das bist du, ich fühl dein warmes Leben, | ||
| nun drängt auch meines freudig sich hervor. | ||
| O ass auf der Erinn’rung Pfaden | ||
| Mich flüchtig eilen, leicht beschwingt, | ||
| um dann in Wonne mich zu bden, | ||
| in die mein ganzes Wesen sinkt. | ||
| Willst du mich hören? | ||
| Aurora | Ich lausche! | |
| Phöbus | Ich lag in Feindeslanden | |
| Ohn# Glück und Sonnenschein, | ||
| mich hielt ein Stein in Banden, | ||
| ein kalter Marmorstein. | ||
| Da kam aus lichter Zone | ||
| Ein Mägdlein treu und zart, | ||
| das brach dem Königssohne | ||
| ein Reis besondrer Art. | ||
| Und um mit ihm zu trauern, | ||
| und ihm stets nah zu sein, | ||
| da nistets in den Mauern | ||
| und ward ein Vögelein. | ||
| O komm, du Holde, Reine, | ||
| mit deinem treuen Sinn, | ||
| sei ewiglich die Meine, | ||
| du meine Königin! | ||
| Aurora | O Phöbus, hör‘ auch ich will dir vertrauen, | |
| was leise mit im Busen spricht, | ||
| zum Himmel will ich dankend schauen, | ||
| denn Alles schuf er froh und licht. | ||
| Du lösest meines Herzens Fragen, | ||
| die dunkeln Rätsel wunderbar, | ||
| das Glück, nach dem sie alle jagen, | ||
| heut‘ fühl ich’s inniglich und wahr: | ||
| „Die Liebe ist das höchste Glück, | ||
| die Götter segnen ihr Geschick.“ | ||
| Phöbus | O könnt‘ ich dir von jener Liebe sagen, | |
| die dunkel nur in einer Seele lebt, | ||
| von der ich träumt in ungebor’nen Tagen | ||
| als von dem höchsten, was das Herz erhebt! | ||
| Ich wandelte im Traum auf Himmelsbahnen | ||
| Von hoher Herrlichkeit, im bessern Land, | ||
| dort blühen die Gefilde meiner Ahnen, | ||
| ihr Glück sucht ewig, wer es je gekannt. | ||
| O könnt ich dich mit meiner Sehnsucht tränken, | ||
| nach jener Lieb, die uns erfüllen soll, | ||
| ins Herze dir die lichten Zeichen senken, | ||
| der Menschheit heiligstes Symbol. | ||
| Dann erst, Aurora, sind wir Gottes Kinder, | ||
| wenn uns die Lieb‘ erfüllt wie ein Gebet, | ||
| Wenn durch des Daseins Strenge | ||
| Ein gelinder Lenzhauch des ewigen Lebens weht. | ||
| O, willst du dieser Liebe Pfadde ziehn, | ||
| an den Altären solcher Liebe knieen: | ||
| Aurora | ||
| Die Liebe ist das höchste Glück, | ||
| die Götter segnen ihr Geschick. | ||
| Phöbus + Aurora | Die Liebe, die Liebe ist einzig wahres Glück, | |
| es segnen hoch vom Himmel | ||
| die Götter ihr Geschick. | ||
| Phöbus | Aurora, Aurora, dir verdank‘ ich Licht und Leben, | |
| dir bin ich gänzlich hingegeben! | ||
| Aurora | O, Phöbus, dir verdank‘ ich Licht und Leben, | |
| dir bin ich gänzlich hingegeben! | ||
| und ewiglich gehör' ich dir. | ||
| Phöbus + Aurora | Die Liebe, die Liebe ist einzig wahres Glück, | |
| es segnen hoch vom Himmel | ||
| die Götter ihr Geschick. | ||
| 3-2 Ballet. Langsam, breit. "Fest des Vollmondes" | ||
| Monostatos und Sclaven (Chor) | Das klinget so herrlich, | |
| das klinget so schön! | ||
| La la ra la la la ra la | ||
| La la la ra laa. | ||
| Nie hab’ ich so etwas | ||
| Gehört nnoch gesehn, | ||
| la ra la l ala la ra la la la la ra la. | ||
| 3-3a | 1. Verwandlung. Vorsaal Palast | ||
| Dame 1 | Wollet ihr das Neueste hören, | |
| Kann ich euch das neuste sagen; | ||
| Lange werden wir nicht klagen, | ||
| Denn die Mutter ist versöhnt. | ||
| Herr 1 | Wollet Ihr das Neueste hören, | |
| kann ich Euch das Neuester sagen: | ||
| „Grosse Schätze Gold und Silber, | ||
| Papageno fand sie aus.“ | ||
| Dame 2 | Wollet Ihr das Neueste hören, | |
| kann ich Euch das Neuester sagen: | ||
| „Eier sind zu Markt getragen, | ||
| kleine Kinder kommen draus.“ | ||
| Herr 2 | Wollet Ihr das Neuester hören, | |
| hört ich an und spitzt die Ohren, | ||
| denn Prinz Phöbus und Aurora | ||
| werden heute noch ein Paar! | ||
| Dame 1 | Wollet Ihr das Neueste hören, | |
| Herr 1 | Grosse Schätze, Gold und Silber | |
| Dame 2 | Lasset Euch das Neueste sagen | |
| Herr 2 | Hört ich an und spitzt die Ohren | |
| 2 Damen | Lange werden wir nicht mehr klagen | |
| 2 Herren | Denn die Mutter ist versöhnt. | |
| Ei so hört doch auf zu sprechen, | ||
| immer mich zu unterbrechen | ||
| Ei, so hört doch auf. | ||
| das ist wahrlich gar nicht fein, bitte sehr, das lasst doch sein. | ||
| Dame 3 | Wollet Ihr das Neueste hören? | |
| Chor | Ach so redet, macht es kund! | |
| Herr 3 | Ich verkünde frohe Stunden. | |
| Chor | Ach so redet, macht es kund! | |
| Herr 1 | Papageno ist das Neuste | |
| Herr 2 | Nein, das Neuste ist Aurora, | |
| Dame 1 | Nein die Königin das Neuste; | |
| Dame 2 | Nein die Eier mit den Kindern, | |
| Dame 3 | Nein Sarastro ist verschwunden, | |
| Herr 3 | Nein es ist ein Prinz gefunden. | |
| 3 Damen | Ei, so hört doch auf zu sprechen, | |
| 3 Herren | immer ich zu unterbrechen, | |
| das ist wahrlich gar nicht fein, | ||
| bitte sehr, das lasst doch sein. | ||
| Papageno, Papagena, | ||
| lasst sie ein, nur herein. | ||
| Papageno, Papagena, | ||
| sollen uns willkomen sein. | ||
| 3-3b Liebster, bester Papageno | 3 Damen | Liebster, bester Papageno, |
| ach, ach, ach, Herr Papageno! | ||
| Papageno | Ja, ich kann es mir schon denken! | |
| 3 Damen | Liebster Herr von Papageno! | |
| Papageno | Wie den Wirbel sie verrenken! | |
| 3 Damen | Stehn die Eier zum Verkauf! | |
| Papageno | ||
| Wart‘, jetzt mach‘ ich mir ‚nen Spass! | ||
| Ei gewiss! Der ganze Hauf! | ||
| Sind wie Strausseneier gross, | ||
| wär‘ ich erst den Bettel los. | ||
| 3 Herren | Sehr verehrte Papagena, | |
| allerliebste Papagena, | ||
| Papagena | ||
| Wie sie schöne Phrasen drechseln, | ||
| 3 Herren | Hochverehrte Papagena! | |
| Papagena | Wie sie fein die Worte wechseln | |
| 3 Herren | Stehn die Kinder zum Verkauf! | |
| Papagena | ||
| Wart‘, jetzt mach‘ ich mir ‚nen Spass! | ||
| Ei gewiss! Der ganze Hauf! | ||
| Ei ihr Damen und ihr Herrn, | ||
| herzlich gerne, herzlich gern. | ||
| 3 Herren | Also ist es wirklich wahr | |
| 3 Damen | ‚s ist ein Wunder, das ist klar. | |
| 3 Damen | Ach, so sagt uns doch im Nu, | |
| 3 Herren | sagt wie kam’t Ihr nur dazu. | |
| Papageno | Ei, Ihr Damen und Ihr Herrn, | |
| Papagena | herzlich gerne, herzlich gern. | |
| 3-3c Welch ein Wunder der Natur | Dame 1 | Welch‘ ein Wunder der Natur, |
| Dame 2 | Alle gross wie Strausseneier, | |
| Dame 3 | Alles Gold und Silber pur, | |
| Alle, mit Chor | Ungeheuer, ungeheuer. | |
| Herr 1 | Sind die Eier auch massiv, | |
| Papageno | Das behaupt‘ ich positiv, | |
| Herr 2 | Wie viel habt Ihr denn gefunden? | |
| Papageno | Fünfzig Fuder und ein Maass, | |
| Herr 3 | Fünfzig Fuder, das ist Spass. | |
| Papageno | Seid Ihr doch nicht dran gebunden, | |
| fünfzig Fuder ungefähr, | ||
| etwas wen’ger, etwas mehr | ||
| an die hundertzwanzig Fass, | ||
| tief im Walde, wohl versteckt, | ||
| haben wir sie ausgeheckt. | ||
| In den alten Baumesstumpen | ||
| Fanden sich die grössten Klumpen, | ||
| alles Gold und Silber fein, | ||
| und die schönsten Kinder d’rein. | ||
| 3 Damen | Liebster, bester Papageno, | |
| 3 Herren | allerschönste Papagena. | |
| Chor | ||
| Dame 1 | Gebt die Waare billig weg, | |
| Herr 1 | Mir für einen Künstlerzweck | |
| Dame 2 | Mir für meiner Reize Kraft, | |
| Herr 2 | Mir für Kunst und Wissenschaft, | |
| Dame 3 | Mir für einen guten Freund | |
| Herr 3 | Für ein Paar, das einsam weint. | |
| 3 Herren | In’s Museum, Fakultät, | |
| Herr 3 | Naturalienkabinet. | |
| 3 Damen | Papageno, gebt sie weg | |
| Herr 1 | Mir für einen Künstlerzweck | |
| Dame 1 | Mir die Kinder | |
| Herr 1 | Mir die Eier! | |
| Dame 2 | Mir die Eier! | |
| Herr 2 | Nicht zu theuer! | |
| Dame 1 | Mir die Kinder! | |
| Herr 1 | Mir die Eier! | |
| Dame 2 | Mir die Eier! | |
| Herr 2 | Mir die Eier! | |
| 3 Damen | Mir die Kinder! | |
| 3 Herren | Mir die Eier! | |
| 3 Damen | Kinder, Kinder! | |
| 3 Herren | Eier, Eier! | |
| 3 Damen | Still die Schreier! | |
| 3 Herren | Still die Schreier! | |
| 3 Damen | Horch! Da ist was Neues los. | |
| 3-3d Seht ich hab's euch gleich gesagt | Dame 1 | Seht ich habs Euch gleich gesagt, |
| jetzt hat Alles ausgeklagt. | ||
| Friede ziehet ein ins Schloss! | ||
| Herr 1 | Ei fürwahr, | |
| Prinz Phöbus und Aurora, | ||
| ziehen im Triumpfe ein. | ||
| 3 Damen | Hurtig, keine Zeit verloren, | |
| 3 Herren | müssen da die Ersten sein, | |
| Chor | ||
| 3 Damen | Hurtig, hurtig, hurtig fort. | |
| 3 Herren | ||
| Chor | Hurtig fort, hurtig fort. | |
| 3-4 Trauermarsch, Hochzeitschor | ||
| 3-5 | Z1 Finale Nun jubelt zum Himmel | Chor | Nun jubelt, zum Himmel! |
| A | Nun jubelt, zum Himmel in seliger Lust. | |
| Es jauchze befreiet die thörichte Brust. | ||
| Hell klein es in Chören durchs sonnige Land, | ||
| kein Unhold soll stören, was Liebe verband. | ||
| Nun jubelt, zum Himmel! | ||
| Nun jubelt, zum Himmel in seliger Lust. | ||
| Es jauchze befreiet die thörichte Brust. | ||
| 3-6 | Z1 "Geharnischte" | Männerchor | Weh‘, welch‘ ein martervolles, hartes Todtenamt, |
| B | [ausserhalb, dumpf] | legt das Geschick uns auf,zu schwer zu tragen fast. |
| Weh, dreimal wehe dem, der dich zum Tod verdammt. | ||
| Der dich getragen hat in kalte Grabesrast. | ||
| Pamina | Welch‘ schauriger Gesang, | |
| weh uns, welch‘ Unheil kam auf uns herab. | ||
| Ruft nach Tamino und Sarastro; horch! | ||
| Männerchor | Weh, dreimal wehe dem, der dich zum Tod verdammt. | |
| [ausserhalb, dumpf] | Der dich getragen hat in kalte Grabesrast. | |
| Chor | Weh uns, weh uns! Seht, wer da kommt, | |
| in Trauer bleich die Königin! | ||
| Pamina | Weh! Meine Mutter! | |
| Königin | Ein Hochzeitsfest, ein stattlich Hochzeitsfest! fürwahr. | |
| 3-7a Königin, Pamina, Sarkophag | Zu andrer Feier komm ich her. | |
| Die blonde Freude ist mir verhasst, | ||
| die Nacht regiere hier. | ||
| Chor | ||
| Weh uns, weh uns, schwer trifft ihr Zorn. | ||
| Königin | ||
| Sarastro, ihn zu sehn begehr‘ ich. | ||
| Chor der Priester. | Weh, dreimal wehe dem, der dich zum Tod verdammt, | |
| der dich getragen hat in kalte Grabesrast. | ||
| Königin | ||
| Triumpf, Triumpf, es fiel der Feind, | ||
| der Sieg ist mein und meinem Freund. | ||
| Triumpf, Triumpf, es fiel der Feind. | ||
| Mich zu weiden an seinem Leiden, | ||
| von senem Sterben den Lohn zu erwerben. | ||
| Wie dehnt sich die Brust, | ||
| o Rache, du süsseste Lust. | ||
| Priester | Zurück, was suchst du hier am Friedensort? | |
| Königin | Gerechtigkeit! | |
| Priester | Zurück! Missbrauche nicht das Wort, stets nennt der Hass Gerechtigkeit, | |
| was ihm der eigne Wahn gebeut, Zurück! | ||
| Königin | ||
| Ich weiche nicht und will ihn sehn, | ||
| und sollt‘ mein Reich in Trümmer gehen! | ||
| Priester | Es soll geschehn! | |
| Laienchor | Der Weise ging getreu auf ewigem Pfad, | |
| und Himmelsblumen blühn aus seiner That. | ||
| Tamino | Sieh dort, dein Feind! | |
| Königin | ||
| Priesterchor | O Isis und Osiris, | |
| nehmet das Opfer eures Dieners an, | ||
| der unsre Weisheit tief beschämet, | ||
| was wir gelehrt, hat er gethan. | ||
| Lasst ihn der Pfürung Früchte sehen | ||
| Und aus dem Grabe auferstehen, | ||
| so lohnt der Tugend kühnen Lauf, | ||
| nehmt Ihn in euren Wohnsitz auf! | ||
| 3-7b Tamino: Königin! | Tamino | Königin! |
| 3 Damen | O schonet Sie. | |
| Tamino | ||
| Königin! | ||
| Königin | Nicht eine Königin, ein Weib! | |
| Ein schuldig Weib, unwerth des Diadems. | ||
| Priesterchor | Vertraut auf den Tag des Gerichts, | |
| Königin | ||
| O lebte er, der Edelste von Allen, | ||
| Ich herrschte dienend so wie Er gethan. | ||
| Durch meine Schuld ist Er gefallen, | ||
| zu spät erkenn ich meinen Wahn. | ||
| Priesterchor | Erfüllet die heiliche Pflicht. | |
| Königin | Nicht Rache will ich, | |
| Frieden gebet mir, | ||
| die Waffen leg‘ ich nieder, | ||
| es sei die Nacht dem Tage unterthan; | ||
| ich will Euch liebend dienen, meine Brüder, | ||
| denn euerm hohen Bund gehör‘ ich an. | ||
| Priesterchor | ||
| Verweist aus dem Tempel des Lichts die Mörderin, | ||
| o traut ihr nicht! | ||
| Vertraut auf den Tag des Gerichts, | ||
| und erfüllet die heilige Pflicht. | ||
| Tamino | O Freunde, die Pflicht heisst verheihn, | |
| verstosst die Bereuende nicht. | ||
| Die That erlöst allein, die aus Klagen der Reue bricht. | ||
| O Freunde, die Pflicht heisst verzeihn, | ||
| verstosst die Bereuende nicht. | ||
| Priesterchot | ||
| Verweist aus dem Tempel des Lichts die Mörderin, | ||
| o traut ihr nicht! | ||
| Vertraut auf den Tag des Gerichts, | ||
| und erfüllet die heilige Pflicht. | ||
| 3-7c Königin: O heiliger, so rette du | Königin | O heiliger, so rette du |
| Die Seele, die voll Reue weint, | ||
| mit deiner Milde schliesse zu | ||
| die tiege Wunde, lichter Freund! | ||
| Ein Zeichen wollte nicht versagen, | ||
| dass deine Lieb‘ versöhnet sei: | ||
| O stille die gerechten Klagen | ||
| Und wandle sie in Freudenschrei! | ||
| Laienchor | Seht, seht dort wie Nebelstrich | |
| ein dunstig Lüftchen weiss und fein, | ||
| o seht, wie Feuerschein dort über seinem Haupt entwich. | ||
| Pamina | Weh‘, arme Mutter, | |
| weh, der Schein entwich! | ||
| Laienchor | Ein Wunder ist es sicherlich. | |
| Priesterchor | Verweist aus dem Tempel des Lichts | |
| die Mörderin, o traut ihr nicht. | ||
| O glaubt Ihr nicht, der Zauberin, | ||
| wir sahen nichts erscheinen, | ||
| es ist ein leeres Meineen, | ||
| Sarastro will Ihr nicht verzeihn, | ||
| ist Alles Trug und leerer Schein. | ||
| Königin | O wolle mich erhören, | |
| du, der die Reue sieht, | ||
| o schenke dein Gewähren | ||
| dem gläubigen Gemüth! | ||
| Sarastro, im Staube sieh‘ mich knieen! | ||
| Genius | ||
| 3-8 Apotheose | Chor | Nun jubelt, zum Himmel! |
| Nun jubelt, zum Himmel in seliger Lust. | ||
| Es jauchze befreiet die thörichte Brust. | ||
| Hell kling es in Chören durchs sonnige Land, | ||
| kein Unhold soll stören, was Liebe verband. | ||
| Nun jubelt, zum Himmel! | ||
| Nun jubelt, zum Himmel in seliger Lust. | ||
| Die Lieb‘ hat erlöstes die sündige Brust. |